npn hat geschrieben:Marktgängiger Edelstahl ist an dieser Stelle völlig ungeeignet.
Ohja... da hast Du Recht
npn hat geschrieben:Die Anwendung des Drehmomentschlüssels ist in der Tat dringend zu empfehlen
...und die Verwendung von neuen Krümmerdichtungen. Wenigstens ab und zu. Man lernt ja nicht aus
Ich hab tatsächlich ein und dieselben Kupferdichtungen immer wieder verwendet. Wenns undicht war, hab ich halt die Schrauben etwas fester angezogen...
Wie gesagt: man lernt draus
Allan Sche Sar hat geschrieben:einer meiner Stehbolzen ist abgebrochen.
Das problem ist nur, wie bekomme ich den Rest raus?
Sind die eingeschraubt oder "direkt" integriert. Also bei der Fertigung mit angegossen?
Die sind eingeschraubt. Im Zylinderkopf (Alu) befindet sich eine Sacklochbohrung mit Gewinde.
Ich habe es in folgender Reihenfolge probiert:
0. Kriechöl ist zur Vorbehandlug zu empfehlen. Außerdem helfen knackige Hammerschläge direkt auf die abgebrochene Schraube (mit stumpfen Körner übertragen).
1. Mit Dremel einen Schlitz in den abgebrochenen Stehbolzen gefräst, versucht mit Schraubendreher rauszudrehen. (Einfacher als 2.)
2. Schraubendreher nicht in den Schlitz gesteckt, sondern im 45°-Winkel außen an die abgebrochene Schraube angesetzt und mit kleinen Hammerschlägen versucht die Schraube zu lösen. (Funktioniert besser als 1.)
3. Loch in die Schraube gebohrt, Linksausdreher eingesetzt (der ist dann abgebrochen)
4. Wolframcarbidfräser für Dremel gekauft (mehrere) und die Linksausdreher damit ausgefräst. Dauert lange, ist schwierig, weil man zwischen den Materialien kaum Unterschied sieht, da man ja ständig die Oberfläche verändert. Die diamantbesetzten Fräser bringens nicht, die haben eine viel zu kurze Standzeit. Binnen wemiger Sekunden waren die verglüht.
5. Damit war endlich der Werkzeugstahl aus dem Motorblock draußen. Nun habe ich die Schraubenreste ausgeboht. Dabei den richtigen Winkel zu treffen ist praktisch unmöglich. Also habe ich das ursprüngliche Gewinde nicht komplett erhalten können. Ich habe das Gewinde vorsichtig nachgeschnitten (dabei sollte man vorsichtig sein; die Späne zwischendurch vorsichtig ausblasen und genugend Gewindeschneidöl verwenden). Dann habe ich einen passend langen neuen Bolzen eingesetzt.
Das hält tatsächlich gut! Die Bolzen halten sicherlich genau so viel wie die Orginalen. Trotzdem ists in meinen Augen Pfusch, da die ursprüngliche Konstruktion nicht mehr erhalten ist.
(Wens interessiert: ich hab das ganze am ganzen ersten Zylinder gemacht, also an 2 Bolzen. Und die ganze Aktion hat sich über viele Wochen hingezogen, weil ich zwischendurch immer entnervt aufgegeben habe. Außerdem habe ich wirklich sehr viel Zeit mit Fluchen und schlechter-Laune-haben verbracht. Wirklich viel...

)
Viel Erfolg!
Wenn Dir die Kiste zu heiß wird... Ich kanns verstehen! Was hab ich geschwitzt...
MfG