Ölsieb vor der Ölpumpe

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Aragami

Ölsieb vor der Ölpumpe

#1

Beitrag von Aragami »

Hallo Leute!
Im Reparatur-Handbuch der 750-er steht, alle 10 T km zusammen mit Öl- und Ölfilterwechsel auch die Ölwanne abnehmen und Ölsieb vor der Ölpumpe reinigen. Das ist aber ein wenig heavy, beim Ölwechsel jedes mal die Ölwanne abschrauben. Eine Frage an Euch:
ist es wirklich nötig, mach Ihr das jedes mal? wie oft reinigt / kontrolliert Ihr den Sieb?
Danke um voraus!
Old Didda

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#2

Beitrag von Old Didda »

Irgendwie muss man ja den Werkstätten das Einkommen sichern.
Ich glaube kaum, dass das jemals schon wirklich im 10k-Rhythmus gemacht worden ist.
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DUKE
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Registriert: Donnerstag 25. Oktober 2007, 20:02
Wohnort: südliches NRW

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#3

Beitrag von DUKE »

Hi,

also ich empfehle das Ölsieb zu reinigen wenn man sowieso aus irgend einem Grund den Motor ausbauen muß ........ ich glaube nämlich auch nicht daß die Jungs bei Kawa dies alle 10tkm machen.



Gruß, DUKE 8)
ne Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen
Gerold_e

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#4

Beitrag von Gerold_e »

Nach meiner Erfahrung wird das von Kawa Werkstätten gerne genau so gemacht, aber nur auf der Rechnung :shock:
Deshalb bekommen meine Mopeds auch keine Kawa Werkstatt mehr von innen zu sehen!
Old Didda

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#5

Beitrag von Old Didda »

Ich hab bei ca. 50000 km den Anlasserfreilauf reparieren müssen. Dabei hätte ich das Sieb reinigen können, wenn was dran gewesen wäre.
Zephyrmaniac

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#6

Beitrag von Zephyrmaniac »

Moin,

ich als die Ölwanne bei etwas mehr als 40.000 runter hatte, war auch nichts am Sieb.

Tschöö
Frank
Aragami

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#7

Beitrag von Aragami »

ja, danke!
Auch ich mache prinzipiell einen großen Bogen um die Werkstätte - zu einem sind die Arbeitspreise so hoch, daß schon beim 1.mal sich die Anschaffung von teuern Spezialwerzeugen rentiert (präzise Drehmomentschlüssel, Unterdruckbatterien zum Vergaser-Synchrinisieren etc.) - und das Werkzeug hat man dann für immer (und könnte bei (Nicht-)Bedarf in der Bucht weiterveräußern). Ist also im Gegensatz zu Werkstatt kein verlorenes Geld, sondern investiertes. Und zum anderen - da sprecht ihr mir von der Seele - bekommt man in der Werkstat für das teuere Geld oft Fusch (und selbst wenn nicht, nie die Sorgfältigkeit, als wenn man es selber liebervoll und gewissenhaft macht).
P.S. Und wenn ich auf fremde Hilfe beim KFZ-Reparieren angewiesen bin, dann gene ich meine Fahrzeuge entweder zu einem, den ich persönlich gut kenne, oder ich nehme mir Zeit und stelle mich daneben und überwache, daß wenn lt. Anweisung eine neue Schraube mit vorgeschriebenem Moment (Drehmomentschlüssel!) zu verbauen ist, daß dem auch wirklich so geschehe, und nicht nur auf der Rechnung.
zottel

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#8

Beitrag von zottel »

@Aragami
Nun schere mal nicht alle Werkstätten über einen Kamm. Die Dichte an Betrügern oder Pfuschern ist nicht höher, als anderswo.
Als ich meine neue Maschine ausgesucht habe, war ich froh, dass ich überall Maschinen für Probefahrten bekommen habe. Ich sehe mir gerne neue Machinen beim Händler aus der Nähe an. Wenn ich ein Ersatzteil dringend brauche, gehe ich zu meinem Händler, der hat viele Zephyr Teile auf Lager.
Das kostet aber alles Geld, das der Händler nur über die Werkstatt verdient.

Übrigens weiß ein guter Mechaniker ganz genau, wann er einen Drehmomentschlüssel benutzen sollte, und wann der "Eingebaute" ausreichend ist. Ich habe meine Drehmomentschlüssel auch hauptsächlich dafür, dass der Platz an der Wand nicht leer ist. :roll:
raz

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#9

Beitrag von raz »

:mrgreen:
Zuletzt geändert von raz am Freitag 9. April 2010, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Gerold_e

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#10

Beitrag von Gerold_e »

Zum Thema Drehmomentschlüssel: Schätzen kann fehlen!
OK, der Schlüssel kann auch mal Mist signalisieren, wie man am Beispiel von Kaputt (SüdWest) nachlesen kann.

Ich zieh aber meine Schrauben wenn es geht mit dem richtigen Drehmoment an, und verlass mich nicht auf meine Tagesform.

Zu den Werkstätten kann ich nur sagen es gibt solch und solche. Ich durfte 2 Kawa und einen Suzi Händler hier kennnenlernen, und bei beiden hatte die Kohle Priorität 1 , saubere und ehrliche Arbeit sind leider erst ganz weit hinten auf der Prioritätenliste gestanden. Ein großer KD für 900 Euros wo nach 5000km 2 Auslaßventile bei 0 Spiel angelangt sind, ist da nur ein Beispiel. Und wenn ich bei Uwe nur den halben Preis für ein Ersatzteil zahle, was er über seinen Kawa Händler bezieht, dann sagt das auch schon einiges aus!
Mal abgesehen davon, daß viele Werkstätten mit unserer veralteter Technik nicht mehr klar kommen, weil z.B. Vergaser inzwischen fast nicht mehr gelern wird....
Aragami

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#11

Beitrag von Aragami »

zottel hat geschrieben:@Aragami
Nun schere mal nicht alle Werkstätten über einen Kamm. Die Dichte an Betrügern oder Pfuschern ist nicht höher, als anderswo.
Als ich meine neue Maschine ausgesucht habe, war ich froh, dass ich überall Maschinen für Probefahrten bekommen habe. Ich sehe mir gerne neue Machinen beim Händler aus der Nähe an. Wenn ich ein Ersatzteil dringend brauche, gehe ich zu meinem Händler, der hat viele Zephyr Teile auf Lager.
Das kostet aber alles Geld, das der Händler nur über die Werkstatt verdient.

Übrigens weiß ein guter Mechaniker ganz genau, wann er einen Drehmomentschlüssel benutzen sollte, und wann der "Eingebaute" ausreichend ist. Ich habe meine Drehmomentschlüssel auch hauptsächlich dafür, dass der Platz an der Wand nicht leer ist. :roll:
"Die Dichte an Betrügern oder Pfuschern ist nicht höher, als anderswo."
--> richtig; die ist überall nämlich im Handwerker-Bereich recht hoch; bei KAWA sicherlich nicht höher als bei SUZI oder auch beim Schlüsseldienst oder Klempner um die Ecke, aber doch hoch. Es ist kein Vorwurf an KAWA, sondern allgeimein an die Gesellschaft.

"Als ich meine neue Maschine ausgesucht habe, war ich froh, dass ich überall Maschinen für Probefahrten bekommen habe. Ich sehe mir gerne neue Machinen beim Händler aus der Nähe an."
--> bitte nicht Äpfel mit Birnen verwechseln. Erstens sind die ganzen Probefarten und Aussteller im Neu-Verkaufspreis kalkuliert (oder sollte zumindest so sein). Daher sien die neuen Bieks auch immer so teuer. Und zweitens, die Tatsache, daß der Händler nett ist und Probefahrten anbietet, entschuldigt ihn nicht für's Pfuschen in seiner Werkstatt.

"Wenn ich ein Ersatzteil dringend brauche, gehe ich zu meinem Händler, der hat viele Zephyr Teile auf Lager."
--> deswegen sind auch Ersatzteile so teuer, daß wenn man aus ihnen ein neues Motorrad zusammenbauen wollte, würde es das 50-fache den regulären Verkaufspreises kosten. Der teuere Ersatzteil-Preis ist hier der "Aufpreis" für den Service bei schneller Beschaffung.

"Übrigens weiß ein guter Mechaniker ganz genau, wann er einen Drehmomentschlüssel benutzen sollte, und wann der "Eingebaute" ausreichend ist."
--> darüber läßt sich zumindest streiten. Nur ein Beispiel: bei dem Hersteller selbst, wo ein Arbeiter am Fließband eine bestimmte Schraube jahrelang anzieht, ist dieser trotzdem gezwungen, einen Drehmomentschlüssel zu benuzten. Obwohl er - aufgrund der 10.000-facher Wiederholung im laufe der Jahre und reproduzierbarer Bedienungen auch mit der Hand theoretisch recht genau anziehen könnte. Aber der Hersteller läßt es nicht zu: weil der Mensch immer noch Mensch ist. Trotz der 10.000-facher Übung gibt es immer noch Faktoren wie Wohlbefinden, Tagesform, Gemütszustand und und und. Der "gute Mechaniker" in der Werkstatt aber zieht diese Schraube vielleicht 10 mal im Monat an (anstatt von 100 mal am Tag beim Werkarbeiter). Und beim "guten Mechaniker" kommen noch viel mehr Einflüße zusammen (Streß, Zeitdruck, ungünstige Arbeitsbedingungen, verdreckte Bauteile, wechselnde Werkzeuge...). Da ist es mir aber nicht aus logischen Gründen ersichtlich, warum es dem Arbeiter am Band nicht gestattet sein soll, von Hand anzuziehen, dem "guten Mechaniker" aber schon, obgleich bei ihm die Fehlerwahrscheinlichkeit(=Ungenauigkeit) doch nahcweislich viel höher ist.

Aber sei es darum - wie geschrieben, ist es eine Ansichtssache. Worum mir geht, ist daß es für jeden Arbeitsschritt einen Werkstattsatz gibt
(der sehr teuer ist!). Der wird immer voll verrechnet. Den bezahle ich voll - also will ich die Leistung auch voll bekommen, da von mir bezahlt. Wenn KAWA also etwas vorschriebt und ich auch nach KAWA-Satz bezahle, daß der Ölsieb gereinigt wird und die Ölwannenschrauben mit 15 Nm angezogen werden, dann will ich, daß dem auch so geschehe. Nachweislich und genau - so wie vorgeschrieben und bezahlt. Ich will mir hinterher keine Gedanken machen, ob der "gute Mechaniker" heute wohl auch so gut drauf war, um seine Arbeit vernünftig zu machen.

P.S. wie schon von jemand hier bemerkt, ist die Zephyr ein Moped aus den 70-er Jahren. Wenn ich aber in der Werkstatt einen Mechaniker sehe, der so 25 Jahre alt ist, dann wage ich um so mehr zu bezweifeln, ob er wirklich das Können und die Erfahrung besitze, das Motorrad fachgerecht zu behandeln ohne die Werkstattbücher zu Rate zu ziehen (z.B. richtige Drehmomente, Werkstoffe etc.). Auch Motoräder entwickeln sich. Was für eine 2009-er Honda Fireblade gut ist, muß nicht auch für eine Zephyr gut sein: viele von uns kennen das Problem von synthetischen Ölen und rutschenden Kupplungen. D.h. selbst wenn der Mechaniker gut ist, ist mir immer noch lieber, er orientiert sich an die Hersteller-Voragben, es sei denn, er repariert seit 30 Jahren ausschließlich die alten Luftgekühlten 4-Zylinder von Kawa und sonst nix mehr. Und selbst dann kann es gut sein, daß er seit 30 Jahren immer denselben Fehler macht (wohl unbewußt oder, wie so oft, aus Einbildung, es besser zu wissen als der Hersteller selbst, warum auch immer).

Denn ein Hersteller ist interessiert, daß Mopeds zuverläßig sind - dadurch erringt er schließlich Ruhm und verkauft mehr davon.
Ein Mechaniker/Werkstatt ist aber interessiert, daß der Kunde so oft wie möglich wiederkommt. Ich mutmaße also - es mag schon sehr kraß klingen, aber wir haben ja Meinungsfreiheit (oder zumindest so lange es nicht um Politik geht :-) - ein "schlechetr Mechaniker" ist einer, der pfuscht. Ein "guter Mechaniker" ist einer, der zwar mindestens genauso pfuscht, dabei aber die Kunstfertigkeit besitzt, die Kunden glauben zu lassen, er leiste hervorragende Arbeit. So kommt der Kunde bei nachfolgenden, fast schon vorprogrammierten Pannen und verkürzten Lebensdauern von Bauteilen nicht auf den kätzerischen Gedanken, es läge vielleicht an der Werkstatt. Die "Güte" des Mechanikers besteht also darin, den Kunden hinterher noch glauben zu lassen, es sei normal oder höchstens Pech, und wäre er damals nicht in die Werkstatt gekommen, würde es jetzt vielleicht noch schlimmer kommen :-)

So jetzt alle, die selbst eine kommerzielle Werkstatt haben - zerreißt und steinigt mich, denn ich habe gewagt, Euch aus dem Tempel zu jagen :-)
Old Didda

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#12

Beitrag von Old Didda »

Jetzt verstehe ich deine Eingangsfrage nicht mehr.

Du sprichst jungen Mechanikern die Fähigkeit ab, sich mit älteren Motorradmodellen zurecht zu finden. Und du verdonnerst sie deshalb zur Benutzung der Werkstatthandbücher, weil du ja auch für den vollen Umfang bezahlst.

Warum interessiert es dich dann, ob etwas wirklich notwendig ist ?


p.s. Mein Sohn ist so 25 Jahre und "schraubt" an einem Motorrad, das 5 Jahre älter ist als er selbst :wink:
zottel

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#13

Beitrag von zottel »

bitte nicht Äpfel mit Birnen verwechseln. Erstens sind die ganzen Probefarten und Aussteller im Neu-Verkaufspreis kalkuliert (oder sollte zumindest so sein). Daher sien die neuen Bieks auch immer so teuer.
So würde sich das der Händler wünschen. Meinem war es völlig egal, ob ich das Bike bei ihm oder sonstwo kaufe. Er verdient eh nur an den Inspektionen. Meine ZZR war incl. Heizgriffen, Kettenöler und einem vollständigem Koffersatz 1000 € unter Liste.
Und zweitens, die Tatsache, daß der Händler nett ist und Probefahrten anbietet, entschuldigt ihn nicht für's Pfuschen in seiner Werkstatt.
Ich habe nur von den Inspektionspreisen gesprochen. Pfusch ist auch für mich nicht erträglich. ICh bekomme übrigens immer eine Ersatzmaschine kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch die kostet Geld.
deswegen sind auch Ersatzteile so teuer, daß wenn man aus ihnen ein neues Motorrad zusammenbauen wollte, würde es das 50-fache den regulären Verkaufspreises kosten. Der teuere Ersatzteil-Preis ist hier der "Aufpreis" für den Service bei schneller Beschaffung.
Wenn "mein" Händler sich ein Ersatzteil auf Lager legt, muss er es bezahlen. Er kann nur hoffen, dass er es mal verkaufen kann. Dieses "Geld vorstrecken" ist der Service für den Kunden. Wenn er es erst bei Bedarf regulär bestellt, kommt es auch nicht billiger. In den Ersatzteilpreisen ist jedenfalls keine aufwändige Lagerhaltung kalkuliert.
bei dem Hersteller selbst, wo ein Arbeiter am Fließband eine bestimmte Schraube jahrelang anzieht, ist dieser trotzdem gezwungen, einen Drehmomentschlüssel zu benuzten
Hier geht es fast nur um Geschwindigkeit. Wenn ich Schrauben immer mit dem gleichen Drehmoment anziehen muss, bin ich mit einem elektrisch/pneumatisch betriebenen Drehmomentschrauber wesentlich schneller.
Wie genau muss denn das angegebene Drehmoment eingehalten werden? Bei fast allen Schraubenverbindungen geht es nur darum, dass es fest genug ist, damit die Schraube sich durch die Eigenhemmung nicht löst. Ziehe ich zu fest an, dann kann sich die Schraube durch plastisches Verformen setzen und löst sich dann, oder sie reißt eben gleich ab. Der Bereich zwischen "zu lose" und "zu fest" ist bei handelsüblichen Schrauben groß genug, um keinen Drehmomentschlüssel zu brauchen.
Die Ölwannenschrauben kann jeder mittelmäßige Mechaniker ohne Drehmomentschlüssel genau genug anziehen. Ich würde mir wahrscheinlich eher Gedanken machen, wenn er dafür einen solchen Schlüssel nimmt. :)
wie schon von jemand hier bemerkt, ist die Zephyr ein Moped aus den 70-er Jahren.
Die gültigen Anzugsmomente haben sich seit damals kaum geändert.

Dir ist schon klar, dass Du mit Deinem letzten Absatz allen Werkstätten Betrug unterstellst?
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Marko
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#14

Beitrag von Marko »

@ Didda
p.s. Mein Sohn ist so 25 Jahre und "schraubt" an einem Motorrad, das 5 Jahre älter ist als er selbst
Mein Sohn ist gerade drei, hoffe ich kann das in gut 20 Jahren auch behaupten! :wink:
Gruß
Marko
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van-baily
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#15

Beitrag von van-baily »

p.s. Mein Sohn ist so 25 Jahre und "schraubt" an einem Motorrad, das 5 Jahre älter ist als er selbst
Ich selbst bin 28 Jahre, und ich schraube seit meinem 20. Lebensjahr an meiner Zephyr, einer alten Z meines Kumpels und auch noch an einer V-Max. Letztere sind auch älter als ich selbst, und ich finde es schon abfällig so über die jüngere Generation zu reden...Sicher gibt es hier und da schwarze Schafe, aber das ist nicht die Regel und das ist auch gut so.

Um zum Thema zurückzukommen: Ich hatte letzten Winter den Motor auf, dieser dürfte mittlerweile an die 28tsd km auf der Uhr haben (genau weiß ich das nicht mehr). Jedenfalls wurde der Motor vorher noch nie geöffnet. Natürlich hab ich mir auch das Ölsieb ganz genau unter die Lupe genommen und gereinigt. Es waren ganz minimale Ölablagerungen zu sehen (wenn man genau hingeschaut hat).
Werde diesen Winter den Motor erneut öffnen, da ich ihn beim letzten Mal nicht dicht bekommen habe (zylinderfuss schwitzt). Aber da bin ich selbst dran schuld, wenn man am falschen Ende spart, bereut man das hinterher; aber das ist ein ganz anderes Thema.
Zephyr 810 ccm was sonst?!
Aragami

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#16

Beitrag von Aragami »

zottel hat geschrieben:
Hier geht es fast nur um Geschwindigkeit. Wenn ich Schrauben immer mit dem gleichen Drehmoment anziehen muss, bin ich mit einem elektrisch/pneumatisch betriebenen Drehmomentschrauber wesentlich schneller.
Wie genau muss denn das angegebene Drehmoment eingehalten werden? Bei fast allen Schraubenverbindungen geht es nur darum, dass es fest genug ist, damit die Schraube sich durch die Eigenhemmung nicht löst. Ziehe ich zu fest an, dann kann sich die Schraube durch plastisches Verformen setzen und löst sich dann, oder sie reißt eben gleich ab. Der Bereich zwischen "zu lose" und "zu fest" ist bei handelsüblichen Schrauben groß genug, um keinen Drehmomentschlüssel zu brauchen.
Die Ölwannenschrauben kann jeder mittelmäßige Mechaniker ohne Drehmomentschlüssel genau genug anziehen. Ich würde mir wahrscheinlich eher Gedanken machen, wenn er dafür einen solchen Schlüssel nimmt. :)

Die gültigen Anzugsmomente haben sich seit damals kaum geändert.

Dir ist schon klar, dass Du mit Deinem letzten Absatz allen Werkstätten Betrug unterstellst?
es geht eben NICHT nur um Geschwindigkeit beim Bandarbeiter. Und es gibt keine allgemeinen "gültigen Anzugsmomente". Gerade in der letzten Zeit ist der Werkstoff selbst längst zum wichtigen Konstruktionsmerkmal geworden (O.K. - trifft bei der Zephyr vielleicht nicht in dem Maße zu wie bei einer 2009-er Fireblade). Aber trotzdem - eine Schraube ist nicht nur eine Schraube: auch da gibt es unterschiedliche Festigkeitsklassen, Werkstoffparungen, Beschichtungen. Zwie Schrauben, die von außen ähnlich aussehen, können GANZ unterschiedlich sein. Alles, was man nicht unbedingt sieht, wenn man sich nicht im Detail auskennt (und das tut auch kein Mechaniker, sondern nur der Entwicklungsingenieur). Manche Schrauben sind als Dehnschrauben eingesetzt, manche werden im Gewinde verklebt etc. Manche müssen jedes mal neu getauscht werden (klass. Bsp. Zylinderkopf-Schrauben), manche dürfen zwei-drei mal eingesetzt werden und dann getauscht (Nockenwellen-Lagerbrücken). Manche können beliebig ein- und ausgeschraubt werden. Es sind viele viele Schrauben, für jedes Moped unterschiedlich, die selbst der beste Mechaniker nicht alle im Kopf behalten kann.
Und Schraube allen ist es auch nicht - die Anpreßkräfte durch die Schraube hervorrufen lokale Verformungen umgebender Bauteile, verursachen bestimmte verläufe der Anpreßkraft etc., die alle gewünscht/geduldet und genau berechnet sind (CAE, mechanische Versuche, Dauerläufe beim Hersteller...). Nur wenn alles genauestens stimmt, ist gewährleistet, daß alle betroffenen Bauteile so lange und so gut funktionieren, wie ausgelegt. (Und die Auswirkung einer einzigen Schraube sieht man gar nicht so mit bloßem Auge.)
Alles andere ist eben "Pfusch". Dieses fundierte Wissen über konstruktive Auslegung einzelner Triebwerke (und jedes davon ist anderes) hat kein Mechaniker in der Welt - kann er gar nicht, schon allein aufgrund der beschränkten praktischen Ausbildung. Und braucht er auch nicht. Dafür gibt es eben Werkstattbücher, von Entwicklungsingenieuren geschrieben, die ihm genau sagen, wie er was zu machen hat. Es ist nicht sein Job, Arbeit der tausende bestausgebildete Entwicklungsingenieure beim Hersteller zu hinterfragen - es soll bloß tun, was sie für ihn festlegen (= was im Werkstattbuch steht). Wie oben beschrieben, viele Sachen sind nicht einfach so ersichtlich, doch deswegen nicht minder wichtig. Wenn ein Mechaniker das Werkstattbuch mißachtet, ist es so, als würde sich der einzelne Soldat über Befehle seiner Generälle hinwegsetzen. Der Soldat mag dabei des guten Glaubens handeln, doch dei Schlacht ist dann trotzdem verloren.

Praktisches Beispiel moderne Zündkerze:
es gibt z.B. für M12Sx1.25 Gewinde eine Anzugsvorschrift 21-25 Nm. Und kein Fett / Kupfer- oder Graphit-Paste auf's Gewinde.
Zieht man zu schwach an - wird die Kerze undicht im Dichtring, kann die Wärme nicht in den Zylinderkopf ableiten. Folgen --> im schlimmsten Fall Glühzündung, Klopfschaden, Motor kaputt :-(
Zieht man zu stark an - wird die Kerze undicht zwschen Kerzengehäuse und Isolator (duchr zu starke innere Verformung), kann ebenfalls die Wärme aus'm Isolator/Mittenelektrode nicht ableiten. Folgen --> im schlimmsten Fall ebenso Isolatorbruch (mmh! Keramik-Krümmel im Brennraum), Glühzündung, Klopfschaden, Motor Kputt :-(
Kupferpaste auf's Gewinde hat man vielleicht vor 30 Jahren gebraucht, heute nicht mehr - das Gewinde der Zündkerze ist bereits speziell Beschichtet. (sieht man aber nicht, vermutet es nicht, wenn man es nicht explizit weiß) Nimmt man trotzdem Kupferpaste (weil man's nicht weiß oder vermeintlich besser als Kerzenhersteller und OEM wissen möchte), beeinflußt man wiederum Anpreßkraft der Kerze (andere Reibwerte im Gewinde; 21-25 Nm müssen dann nicht mehr stimmen). Folgen --> siehe oben. Außerdem, wenn auch nicht so, dann brennt die Paste an, verdreckt das Gewinde im Kopf, man hat für immer unnötige "Schweinerei" im Gewinde, wo es doch immer so "schön sauber" bleiben könnte.
Alles leicht vermeidbar, nur wenn man sich einfach an die Hersteller-Vorschriften hält.

Doch wie viele gibt es noch, die Anzugsvorschriften nicht einhalten (ein "guter Mechaniker" hat sowas in der Hand"), die immer noch mit Kupferpaste dick herumschmieren (ist "was Gutes", kann ja nicht schaden)? Sowohl daheim, als auch in der Werkstatt. Und dabei noch glauben, Heldentaten zu vollbringen (Stichwort "gefährliches Halbwissen")

Das generelle Problem heute ist, daß beinahe jeder, der schon mal einen Schraubenschlüssen in der Hand gehabt hat, sich für einen Koryphäen auf dem Gebiet Maschinenbau, Verberennungskraftmschinen und KFZ-Technik hält. Und wenn man ein Dorf-Mechaniker bei Honda, Kawa & Co. ist, na dann ist man eh' schon gottesähnlich und weiß alles viiiel besser als der Hersteller selbst. Aber sowohl bei Hobby-Schrauber, als auch bei "guten Mechaniker" gilt: "halbes Wissen ist ein Gefährliches Wissen". Ich möchte nicht wissen - um zum Zündkerzenbeispiel zurückzukommen - wie viele "gute Mechaniker" bedenkenlos die Kerzen reinknallen und sich gleichzeitig brüsten, sooo erfahren zu sein, schon so viele Motoren nach Motorschäden repariert zu haben, schon so viele Zündkerzengewinde im Kopf repariert zu haben. Das alles ob des Sachverhaltes nicht wissend: würden sie einfach die Zündkerzen-Vorschrifetn befolgen, hätten sie diese "Erfahrung" von vielen vermeintlichen Reparaturen und Insatndsetzungen erst gar nicht erworben. Hier also ganz kraß ausgedruckt: viele Mechaniker "üben" auf Kosten der Kunden. Leider bringt das Üben nichts, da sie meistens so eingefahren und eingebildet sind, alles längst schon besseer zu wissen (man habe ja schon als 5-Jähriger an seinem Dreirad geschraubt, also müßte man jetzt alles intuitiv korrekt machen; Werkstattbücher sind nur für Memmen), daß sie ihr Leben lang die gleichen fehler machen und die schönen Kundenmaschinen regelrecht verderben (wohl unwissentlich und unbeabsichtigt, aber Tatsache/Resultat "Pfusch" bleibt Tatsache, wenn auch das Gegenteil vom "Pfusch" angestrebt war). Sie "üben" zwar jahrelang, erhalten oder erkennen aber keine Rückmeldung ihres Wirkens. Sie gehen einfach im Stillschweigen davon aus, daß das, was sie tut, per Definition gut sein soll. Es ist so, als würde einer mit geschlossenen Augen Bogenschießen üben. Auch nach 30 Jahren Übung trifft er nicht wesentlich besser als am ersten Tag, solange er nicht bereit ist, siene Augen zu öffnen.
zottel hat geschrieben: Dir ist schon klar, dass Du mit Deinem letzten Absatz allen Werkstätten Betrug unterstellst?
--> ja, das ist mir schon klar. Es ist ein "privates" Forum und meine private, auf eigenen Erfahrungen gestützte Meinung. (Und Zahlreiche ADAC-Werkstatttests und diverse Reportagen stützen sie nur :-) Irgendwie sollten wir Meinungsfreiheit haben, oder? Wenn es Dir erlaubt sein soll, die Werkstätte zu vergöttern, so soll es mir ebenfalls erlaubt sein, sie zu verteufeln. Sind nun die heiligen Werkstätte den NS-Zeit-Opfern oder Märtyrern und Aposteln aus der Bibel gleichgestellt, daß man sie öffentlich nicht kritisieren darf, sonst ist man gleich Volksverhetzer oder Kätzer? (O.K. - ist ein kraßes Beispiel, soll nur Situation verdeutlichen; ich habe nix gegen die gültige Geschichtsschreibung) Es soll mir doch genauso erlaubt sein, auch wenn es eine Verallgemeinerung ist, wie es einem erlaubt ist zu behaupten "alle Menschen sind doof" oder so. Ist halt kiene offiziele Pressemitteilung, keine Floske im Rechtsvertrag, keine Axiome für eine Lehrbuch, sondern einfach so im anonymen Moped-Forum von der Seele gespochen. Ist halt mehr so wie ein Versprechen der Politiker vor den Wahlen - nicht unbedingt wörtlich und ernst zu nehmen :-)
Ich unterstelle also nicht ALLEN Werkstätten vorsätzlichen Betrug, aber sehr wohl den meisetn Werkstätten bei den meisten Arbeiten Pfusch - sei es vorsätzlich, oder unwissentlich, oder Kombination von beiden. Und daher behaupte ich, daß man selbst - sobald man das erforderliche Können, Wissen und Werkzeug besitzt UND sich nicht für einen Schrauber-Gott hält, dem nichts mehr beizubringen ist (sich also möglichst an die meisten Vorschriften hält), sondern sich vorher informiert und belehren läßt - die meisten notwendigen Wartungen und Reparaturen besser selber erledigt (und somit einige unnötigen Reparatuen und Instandsetzungen von vorne herein vermeidet.) Und das wollen doch die meisten für ihre schönen, geliebten Mopeds.
Old Didda

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#17

Beitrag von Old Didda »

Oh je, tu uns den Gefallen und lass das Ölsieb säubern.
Und stell dich zum Aufpassen daneben :wink:
Aragami

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#18

Beitrag von Aragami »

...und um Gottes Willen, Leute! Ich spreche der "jungen Generation" keineswegs die Fähigkeit ab, alte Mopeds zu warten/reparieren. Und habe ich nichts gegen junge Hobby-Schrauber, ganz im Gegenteil. Ich bin selbst jung und schraube selbst.
Ich wollte nur festhalten, daß da die jungen Leute per definition nicht die Erfahrung der alten Mopeds mitbringen können (da sie ja jung sind und die Mopeds alt), sie dann nicht scheu sein dürfen, sich ggf. vorher zu informieren, da Wissen der "alten Generation" (kondensiert in Werkstattbüchern) zu Rate zu ziehen. Ich habe höchste Achtung vor jungen Leuten, die Spaß daran haben, alte Technik zu pflegen, insbesondere wenn sie beriet sind, es auch "richtig" zu machen.
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#19

Beitrag von van-baily »

'Tss Tss Tss.... vielleicht sollte man vor dem Einbau einer Schraube an ein Fahrzeug vorher eine Materialprüfungsanstalt aufsuchen und die Schraube dort aufs genaueste untersuchen lassen, evtl. sich das noch durch ein Prüfzeugnis ausstellen lassen.... Wo kämen wir denn da hin???

Ich hab auch schon stinknormale 8.8er Schrauben anstelle meiner originalen unteren Federbeinbefestigungsschraube getauscht, weil bei der Originalen der Kopf im Eimer war und fahr so seit 4 Jahren...
Und ja, ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren....
Zephyr 810 ccm was sonst?!
raz

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#20

Beitrag von raz »

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Zuletzt geändert von raz am Freitag 9. April 2010, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd-Hamburg
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#21

Beitrag von Bernd-Hamburg »

der Thread wird mir zu lang ... meine Holde hat auch immer so viele Worte ...
zottel

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#22

Beitrag von zottel »

Die Schraubenverbindungen, die Du so lange und breit beschrieben hast, gibt es tatsächlich. Nur kommen sie allerdings im Vergleich zu normalen Schraubenverbindungen ungefähr so oft vor, wie ein Lottogewinn.
Die Klemmschrauben in den Gabelbrücken, die die Standrohre klemmen, sind definitiv sicherheitsrelevant. Trotzdem ist das Anzugsmoment dort pappegal. Wenn die Schrauben so fest angezogen sind, dass man sie nicht verliert, sind die Klemmkräfte um ein Vielfaches größer, als notwendig. Woher ich das weiß? Ich bin Ingenieur. Ein Teilaspekt meines Jobs ist es den Kollegen zu zeigen, wie man Bauteile berechnet (FEM) und auslegt.
Ich habe mal Kfz-Mechaniker gelernt. Keine Ahnung, wie viele Zündkerzen ich gewechselt habe. Trotzdem ich niemals dafür einen Drehmomentschlüssel benutzt habe, ist mir kein Motorschaden bekannt.

Ich habe geschrieben, dass ein guter Mechaniker weiß, wann er einen Drehmomentschlüssel benutzen sollte. Gehe mal dvon aus, dass dort, wo eine M6er Schraube drin ist, eine M2er locker die Kräfte übertragen könnte. Aber die würde laufend abgedreht werden. :D

Ich vergöttere übrigens keine Werkstätten. Warum auch? Aber wie kommst Du auf die Idee, dass all diese Werkstättentests glaubhaft sind? Ich war mal eher zufällig in einen Test am Rande involviert. Daher weiß ich, wie so etwas funktioniert. Aber es steht ja in der Zeichnung, da muss es ja stimmen.
muskelkater

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#23

Beitrag von muskelkater »

zottel hat geschrieben:Die Klemmschrauben in den Gabelbrücken, die die Standrohre klemmen, sind definitiv sicherheitsrelevant. Trotzdem ist das Anzugsmoment dort pappegal. Wenn die Schrauben so fest angezogen sind, dass man sie nicht verliert, sind die Klemmkräfte um ein Vielfaches größer, als notwendig.
Ich kann mich mit Deiner Grundaussage in Deinem Beitrag gut identifizieren, aber das eben Zitierte ist falsch. Wenn die Klemmkraft zu groß ist, ist auch die Belastung in der Gabelbrücke eine andere. Aufgrund der höheren Spannungen im Bauteil und der Kräfte im Betrieb kann es zu Brüchen (z.B. Dauerbrüchen) kommen, die vermieden werden könnten, wenn die Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden würden.

MfG
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Nightwolf
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#24

Beitrag von Nightwolf »

Hallo,

1. Ich habe meine 750er mit 11.000km bekommen (2002). Mittlerweile habe ich ca. 66.000km auf der Uhr und habe in der Zwischenzeit 2mal das Ülsieb sauber gamacht. Aber auch nur, weil ich 1mal das Ölablassgewinde überarbeitet und 1mal die Ölwanne gewechselt habe. :mrgreen:


2. Ich bin selbst gelernter 2Radmechaniker. Schraube seit 18Jahren an Fahrrädern, Mofas, Roller und Motorrädern. Habe in noch keinem Buch gelesen das Schraube X nach Nutzung Y gewechselt werden sollte/müsste (ich rede jetzt nicht von den dazugehörigen Dichtungen-Oringe usw.). Das die Materialien nach einer gewissen Zeit verdrecken und ermüden ist klar, aber woher soll der Ingenieur die Nutzung und Belastung der kompletten Teile wissen :?:

Wenn es alles so genau und wichtig wäre, dürfte NIEMAND IRGENDETWAS unkontrolliert/geprüft machen :!: Und sei es nur die Batterien in der Fernbedinung wechseln :wink:

Natürlich sollte man sich möglichst an die Vorgabe halten, aber
a. gibt es nicht überall für Vorgaben, weil sonst ein/e Anleitung/Reparaturbuch so groß wäre wie ... (meine Vorstellungskraft reicht dafür nicht aus :wink: )
b. einige Sachen sich von selbst erklären sollten
c. manchmal die praktischen Erfahrungen der Älteren besser sind als die "Theoretischen" der Entwickler/Produzenten.
Nicht umsonst gibt es die sogenannten Kinderkrankheiten bei Neuteilen/Neuauflagen.

Zwischen Pfuschen und Pfuschen gibt es einen Unterschied: Den einen Pfusch sieht man und den anderen Pfusch nicht.

Ich drücke es mal mit deinem Gedanken aus: Ein Mechaniker der nicht Pfuschen kann - der kann auch nicht arbeiten :!:


hand zum gruß
Guido
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van-baily
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#25

Beitrag von van-baily »

muskelkater hat geschrieben:Die Klemmschrauben in den Gabelbrücken, die die Standrohre klemmen, sind definitiv sicherheitsrelevant. Trotzdem ist das Anzugsmoment dort pappegal. Wenn die Schrauben so fest angezogen sind, dass man sie nicht verliert, sind die Klemmkräfte um ein Vielfaches größer, als notwendig.
Ich kann mich mit Deiner Grundaussage in Deinem Beitrag gut identifizieren, aber das eben Zitierte ist falsch. Wenn die Klemmkraft zu groß ist, ist auch die Belastung in der Gabelbrücke eine andere. Aufgrund der höheren Spannungen im Bauteil und der Kräfte im Betrieb kann es zu Brüchen (z.B. Dauerbrüchen) kommen, die vermieden werden könnten, wenn die Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden würden.

MfG
Dem muss ich muskelkater zustimmen. Als ich anfangs meine 7,5 er ergattert habe, mussten die verbogenen Standrohre neuen weichen. Ich hatte anfangs noch nicht zuviel Ahnung von der Schrauberei, aber ich habe die Klemmschrauben an der oberen Gabelbrücke leider Gottes zu fest angezogen... Das Ende vom Lied war ein gebrochenes Stück Alu, dass ich in meinen Pfoten halten durfte. Durch das zu feste Anziehen kam es im Bereich der Klemmung zu einem schönen Bruch. Das war teuer...

Grüße Patrick
Zephyr 810 ccm was sonst?!
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Nightwolf
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Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#26

Beitrag von Nightwolf »

Übrigens, was mir noch einfällt:

Ein weiser Spruch meines Opas:

Mann (Frau natürlich auch :wink: ) hat erst ausgelehrnt, wenn alle Finger gleich lang sind :!: :!: :!:




Flex, Kreissäge usw. darf nicht zur Hilfe genommen werden :mrgreen:


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zottel

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#27

Beitrag von zottel »

@Muskelkater
Kein Thema, dass Du diesbezüglich recht hast. Aber meine Aussage war auch etwas missverständlich. Ich meinte natürlich nicht, dass das Anzugsmoment nach oben hin völlig egal ist, sondern dass der "gültige" Bereich bei den meisten Verschraubungen recht groß ist. Ein zu hohes Anzugsmoment kann natürlich zu Spannungsrissen und/oder Ermüdungsbrüchen führen.
Ich wollte lediglich aussagen, dass das Moment nur hoch genug sein muss, dass die Schraube sich nicht löst. Dann ist auch die Klemmkraft der Gabelbrücken ausreichend hoch. Von da bis zur dauerhaften Schädigung des umgebenden Materials, sind es aber noch ein paar Nm. Das sollte der "eingebaute" können.
muskelkater

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#28

Beitrag von muskelkater »

Ja, wenn kein Materialfehler vorliegt...
Die Gabelbrücken sind nur gegossen und wenn ich mich recht erinnere nicht sonderlich gut.

Aber Abseits von Motorstehbolzen und Fahrwerk reicht meistens schon der "eingebaute" Drehmo aus, da geb ich Dir Recht.

MfG
icerider

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#29

Beitrag von icerider »

8) moin! mann oh mann, was für romane... hier mal ein paar denkanstösse: 1. wer sich immer blind auf irgendwelche drehmomentvorgaben verlässt, kann so manches mal auch der angeschissene sein - die stimmen nämlich auch nicht immer... :wink: 2. das ölsieb ist dazu da, noch gröberen dreck als der ölfilter aussiebt, davon abzuhalten, überhaupt erst in den kreislauf zu gelangen - wenn man also sauber arbeitet ( z.bsp. beim entfernen alter dichtungen ), kann erst gar kein dreck in den motor gelangen , ergo bleibt das sieb sauber! 3. um das sieb zu säubern, muss nicht nur die ölwanne, sondern auch die komplette auspuffanlage demontiert werden - glaubst du wirklich, dass das jedesmal gemacht wird ? :lol: 4. entspann dich ( s. punkt 2. )!!! - du brauchst dich nicht für deine argumente zu entschuldigen! 5. ich finde es immer wieder toll, wohin sich manche dinge entwickeln 8) ... flache grüsse
Aragami

Re: Ölsieb vor der Ölpumpe

#30

Beitrag von Aragami »

...ja, hat sich wirklich listig entwickelt.
Eigentlich wollte ich nur wissen, ob der Ölsieb in der Regel verdreckt oder nicht, ob ich da mal gucken soll oder nicht (mache alles selbst, mein Moped hat ja noch nie eine Werkstatt von innen gesehen :-).
Und noch einmal, liebe Leute! Ich zweifele keineswegs an EUREN Schraubkünsten - sonst würde ich ja Euch nicht um Rat fragen. Und selbstverständlich brauchen geübte Mechaniker nicht für jede Schraube einen Drehmomentenschlüssel. Das, wo ich mir sicher bin, daß ich's kann, schuae auch ich nicht jedes mal im Buche nach.
Mich regen halt gewisse Praktiken in manchen (Vertrags-)Werkstätten auf, mehr nicht...
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