Nach Knack-Geräusch eiert die 750'er

[roboman]

Moin!

Als erstes vorab: Ich bin ein Schön-Wetter-Fahrer und verstehe nicht allzu viel von Technik. Meine Kleine ist die 750'er mit ca. 27.500 Km, Bj. 93, vor ca. 1200 KM Inspektion unter anderem mit neuem Kettenkit.

Letzten Freitag bin ich ein wenig gefahren und musste eine "Vollbremsung" hinlegen weil mir jemand die Vorfahrt genommen hat. Ich habe beide Bremsen so stark genutzt das mir das Hinterrrad blockierte und ich eine schönen Streifen gezogen. Als der Schrecken vorbei war fuhr ich weiter. Bei der nächsten Bremsung (Vorderrad) war ein deutliches und lautes Knack Geräusch zu hören was meiner Meinung nach von vorne kam. Sofortige optische Kontrolle war ohne Ursache. Ein normales Fahres ist seitdem nicht mehr möglich. Weder geradeaus, noch in Kurven, ob schnell oder langsam... Ich fahre wie auf nassem Laub oder Eis! Beim geradeaus Fahren wandert sie von rechts nach links. In der Kurve (rechts oder links) will sie rauf und runter. Kurz vor der Garage habe ich die Vorderradbremse dann bei ca 15-20 Km/h noch einmal blockieren lassen und die Gabel ist bis zum Anschlag eingetaucht.

Was ich bisher gemacht habe: Weitere optische Untersuchung, ohne Ursache. Lenkkopflager war in der Inspektion noch i.O., jetzt habe ich auch kein Spiel drin und es sind keine Geräusche zu hören.

Kann es sein das in der Gabel was gebrochen ist? Öl tritt an keiner Stelle aus, die Gabel ist auch gleich weit gespannt (Beide Rohre haben oben am Lenker den gleichen Abstand).

Bin für jeden Tipp dankbar. Eine gute Werkstatt kenne ich hier in der Nähe von Essen. Aber Dank der Wirtschaftskrise muss ich auch ans Sparen denken.

[DUKE]

Hi,

eine Ferndiagnose ist immer ein wenig problematisch aber ich könnte mir vorstellen daß evtl. die Befestigungsschrauben der Gabelholme oder der Vorderradachse nicht korrekt angezogen sein könnten überprüfe auch einmal ob Du ein Radlagerspiel hast.

Es könnte sich natürlich auch um eine oder zwei gebrochene Gabelfedern handeln, halt ich zwar für sehr unwahrscheinlich aber es könnte ja trotzdem sein.

< wie schon geschrieben eine Ferndiagnose ist immer sehr problematisch.



Gruß, DUKE

[uli-43]

Hallo, wie DUKE schon geschrieben hat bzgl. einer Ferndiagnose. Ich würde aber mal Richtung Gabelfedern suchen, denn das starke Eintauchen in Kombination mit dem eigentümlichen Fahrverhalten deutet in diese Richtung. Von wo aus Essen kommst du denn? Ich wohne in MH.
Gruß Uli

[Hans-Dieter]

Also fahre bitte nicht mehr bis der Fehler gefunden wurde!

Überprüfe die Gabel vorne komplett! Wenn Du das nicht kannst lass Dir helfen.

Zum Check, entferne den Lenker, öffne die Schrauben der oberen Gabelobrücke und öffne die Gabelverschlussstopfen und schaue nach den Federn, bzw ziehe sie etwas heraus. Aufs Öl aufpassen!

Wenn da alles ok ist, richte Deinen Blick auf die Verschraubungen der unteren Gabelbrücke 20 Nm, dann weiter auf die Bremssattelbefestigungsschrauben34 NM. Sind die Schrauben des Schutzbleches i.O. In dem Schutzblech ist eine s.g. kleine Gabelbrücke versteckt, die auch zur Stabilität beiträgt. Läßt sich das Rad frei drehen bzw ohne großen Kraftaufwand? Hat das Rad Spiel?
Sind die Achsklemmungen richtig angezogen 34 Nm bzw die Achse mit 88Nm fest.

Bitte berichte weiter, stelle Deine Fragen oder rufe an. 06201 23655 Wir helfen gerne!

[Old Didda]

Zum Check, entferne den Lenker, öffne die Schrauben der oberen Gabelobrücke und öffne die Gabelverschlussstopfen und schaue nach den Federn, bzw ziehe sie etwas heraus. Aufs Öl aufpassen!

Dazu muss aber das Vorderrad entlastet sein, sonst fliegen einem die Verschlusskappen um die Ohren

[brummbär]

Hallo roboman,

ich kann Dir Hilfe anbieten; habe meine Erfahrungen mit der 75er und auch WHB und Drehmomentschlüssel .

Der Weg zu Dir ist auch nicht weit - ich komme aus Oberhausen, Grenze Bottrop.


Ruf einfach mal an: 0208/608068


Alles wird gut.
Gruß
brummbär

[roboman]

WOW!

Als erstes vielen, vielen Dank für die vielen Antworten und Tipps. Vorab: Ich hänge an meinem Leben und werde natürlich nicht mehr fahren bis ich den Fehler gefunden habe. Ein Arbeitskollege von mir meinte auch das evtl. eine Feder gebrochen sein könnte. Er hält das aber auch für unwahrscheinlich.

In den nächsten Tagen werde ich dann zuerst einmal die Befestigungsschrauben an den Gabelholmen lösen und aufpassen das die Gabel entspannt "gespannt" wird. Drehmomentschlüssel habe ich auch!
Anschließend werde ich mir das Radlager anschauen.
Anschließend gibt es eine Probefahrt.
Falls es keine Besserung gibt werde ich dann die Federn rausholen zur Inspektion. Ich denke mal bei der Aktion werde ich auch mal das Gabelöl wechseln. Wie das geht habe ich glaube ich schon mal in einem PDF von Louis gelesen -> Learning by doing! Falls jemand eine Online Anleitung kennt immer her damit

Da ich nächste Woche Mittagschicht habe und in 2 Wochen heirate bleibt nicht viel Zeit zum Schrauben. Deshalb habt Rücksicht wenn ich mich nicht immer regelmäßig melden werde.

[roboman]

Mahlzeit!

Ich komme gerade aus der Garage und kann euch was neues berichten. Nachdem ich die Bremskolben und die Tachowelle entfernt und die Klemmschrauben an Gabel gelöst hatte musste ich bereits aufhören weil ich keinen 12'er Innensechskant habe um die Achse zu lösen. Leider ist dieser Punkt in meinem Bastelbuch eher "mager" beschrieben. Ich gehe davon aus das ich eine Seite kontern muss und dann kann ich die andere Seite lösen, oder? Ich werde mich jetzt vor der Schicht noch mal zum Baumarkt begeben und mir einen 12'er Innensechskant und eine 12'er Innensechskant Stecknuss besorgen.

Bei der Aktion ist mir aufgefallen das sich die Achse um ein paar Grad drehen lässt (Ich habe nur die Klemmschrauben gelöst!)-> Beide Innensechskantköpfe drehen sich leicht hin und her. Ist das soweit OK? Außerdem ist mir ein leichtes Kratzgeräusch aufgefallen an der Seite wo die Tachowelle befestigt ist. Könnte das Dreck sein? Mehr werde ich erfahren wenn ich die Achse demontieren kann.

Die untere Gabelbrücke habe ich komplett gelöst und mir einem Gummihammer leichte Schläge darauf ausgeübt. Optisch ist mir nichts aufgefallen, auch keine Schmutzränder an den Rohren die jetzt verschoben sind von der alten Position. Die obere Gabelbrücke hat am Lenker den gleichen Abstand und war die ganze Zeit fesst angezogen. War dieser Arbeitsschritt ok?

Vielleicht komme ich Freitag wieder ein wenig zum Schrauben, wenn es was neues gibt melde ich mich wieder!Noch einmal vielen Dank euch allen!

[Dirty Harry]

Wenn Du die 4 Klemmschrauben gelöst hast, ist es normal, daß Du die Achse drehen kannst und erst jetzt kannst Du die Achsmutter öffnen.
Harry

[Old Didda]

Hallo Harry,

nur zur Info: Die 7,5er hat nur 2 Klemmschrauben und zum Lösen der Achse wird zunächst nur die in Fahrtrichtung rechte Klemmschraube gelöst und auf der Seite dann auch logischerweise die Achsmutter gelöst.

[Peppy]

Radlager ?
ich hatte schon ähnliches aber vor Urzeiten und mit ner Susi, allerdings war eins der hinteren Lager voll im zerlegt..

Gruss

Peppy

[Dirty Harry]

Hallo Harry,

nur zur Info: Die 7,5er hat nur 2 Klemmschrauben und zum Lösen der Achse wird zunächst nur die in Fahrtrichtung rechte Klemmschraube gelöst und auf der Seite dann auch logischerweise die Achsmutter gelöst.

Ehrlich, hm, sollte nicht soviel Bier trinken, wenn ich an der Kleinen schraube. Muß ich morgen nochmal schauen.
Danke für die Info, will hier nichts Falsches reinschreiben....andererseits hat meine Spezial 7,5er ja ne Tuninggabel und die hat 4 Schrauben......Quatsch.
Harry

[Chris]

Moin,

auch oder grade weil ne Ferndiagnose schwierig ist sollte das Lenkkopflager auf jeden Fall nochmal gründlich geprüft werden.

Ich habe eine ähnliche Situation erlebt (Notbremsung in ein Schlagloch hinein) und die gleichen Symptome da das Lenkkopflager durch den Schlag weiter in den Sitz geprügelt wurde. Nach Demontage stellte sich heraus das die untere Lagerschale ursprünglich nicht bis zum Anschlag eingetrieben war.

Ist wohl eher nicht die Regel, aber Vorsicht ist besser als auf die Schnauze zu fliegen

Gruß von der Küste

Chris

[roboman]

Mahlzeit!

Habe das Vorderrad demontiert und mir ist nichts aufgefallen. Die Radlager laufen leicht und frei und ohne Geräusche. Beim Zusammenbau (mit Drehmomentschlüssel) ist mir doch aufgefallen das der Vorbesitzer der Ansicht war je fester desto besser. Die Steckachse habe ich nur mit großer Gewalt lösen können, das waren auf jeden Fall mehr als 88 Nm.
Desweiteren habe ich alle Schrauben die etwas mit der Gabel zu tun haben gelöst und anschließend mit dem im Buch angegeben Drehmoment wieder angezogen. Ich bin auch überrascht wie wenig Kraft man teilweise einsetzen muss.
Die Bremsem schleifen vorne noch ein wenig, ich denke mal das kommt vom zurück drücken der Beläge bei der Montage.
Zur aufklärenden Probefahrt ist es leider nicht gekommen, die Batterie streikt. Ich klemme sie über Nacht ans Ladegerät und versuche morgen vormittag mein Glück.
Eine Frage noch zur Gabel: Mit grober Gewalt bekomme ich sie im Stand bis auf Anschlag (Grobe Gewalt=Mein Körper=1,97m @ 90 KG) gedrückt. Geht das bei euch auch? Ich vermute mal das ich noch die Original Federn drin habe. Und wahrscheinlich noch das original Öl....
Ich halte euch weiter auf dem Laufenden!

[npn]

Eine Frage noch zur Gabel: Mit grober Gewalt bekomme ich sie im Stand bis auf Anschlag (Grobe Gewalt=Mein Körper=1,97m @ 90 KG)

Mahlzeit auch!

Das kann bei Originalfedern und altem Öl schon mal - auch ohne weitere Defekte - so sein, obwohl es das nicht sollte. Am besten alles raus und neu, wie mein Zahnarzt immer sagt
Was sagen denn das Lenkkopflager (siehe Beitrag von Chris) und die Schwingenachse? Ein Hauch von Spiel?

Gruß,
Niels

[roboman]

So, ich komme gerade von der Probefahrt zurück. Als erstes sollte ich erwähnen das die Wetter- und Straßenverhältnisse keine optimalen Bedingungen geboten haben. Die Kleine fährt geradeaus, Kurvenfahren ist auch ohne "Zicken" abgelaufen. Alles in allem kann ich sagen das der Urzustand wieder hergestellt ist. Was mich aber skeptisch stimmt ist das ich nicht wirklich etwas gemacht habe, außer das Vorderrad demontiert und die Lager gefettet zu haben.
An den Gabelfedern war ich noch nicht dran, laut Wartungshandbuch sollte man alle 30.000Km das Gabelöl wechseln. Ich werde aber vorsichtshalber auch die Federn wechseln. Anleitungen habe ich jetzt genug gelesen das ich es versuchen möchte. Nur jetzt steht erst mal die Hochzeit nächste Woche an und dann die Flitterwochen!
Vielen Dank an alle die sich so intensiv an diesem Thema beteiligt haben. Sollte sich beim Federnwechseln was ergeben (Bruch, Defekt, etc.) werde ich es unter diesem Beitrag noch einmal posten!

[Bigfoot]

Nur jetzt steht erst mal die Hochzeit nächste Woche an und dann die Flitterwochen!!

das heisst du baust nen neuen Motor ein und fährst sie dann ein