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Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Dienstag 23. Dezember 2008, 18:10
von peterdue
Hallo, bekommt man von der 1100er den Zylinderkopf runter ohne den Motor auszubauen.Ich habe mir einen gekauft und der wird nun zwischen den weihnachtlichen Besuchen bearbeitet,die Kanäle den Brennraum und überhaupt.Die Oberfläche ist grober Maschinenbau und überall Kanten mal sehen ob da nicht die PS versteckt sind die mir manchmal fehlen.
So und nun wünsch ich euch ein schönes Fest und einen guten Rutsch.

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Dienstag 23. Dezember 2008, 19:42
von metallikart
Moinsen,
ja geht ohne Ausbau,

Gruss, Christian

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Mittwoch 24. Dezember 2008, 10:19
von DUKE
Hi,


also ich weiß nicht genau ob es ohne den Ausbau des Motors funktioniert aber selbst wenn würde ich ihn trotzdem ausbauen, was bei der 11er, dank des Hilfsrahmens auch kein Problem darstellt. Es gibt Situationen wo Du unter Umständen dann dankbar dafür bist daß Du ihn ausgebaut hast, man kommt eben überall besser dran. Desweiteren würde ich dir dann sowieso empfehlen auch direkt die Zylinderfußdichtung mit zu erneuern, da Du ja bei der Demontage des Kopfes Spannung vom Zylinder nimmst und dieser evtl. danach undicht werden könnte.




Gruß, DUKE 8)

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Mittwoch 24. Dezember 2008, 21:10
von Andree
DUKE hat geschrieben: Desweiteren würde ich dir dann sowieso empfehlen auch direkt die Zylinderfußdichtung mit zu erneuern, da Du ja bei der Demontage des Kopfes Spannung vom Zylinder nimmst und dieser evtl. danach undicht werden könnte.




Gruß, DUKE 8)
Jawoll !!! Recht hat der Mann :wink:

Wäre doch äußerst ärgerlich wenn man den ganzen Motor wieder zusammengebaut hat, um dann festzustellen, daß man alles wieder demontieren kann weil auf einmal eine Inkontinenz am Zylinderfuß vorhanden ist. Da sollte man auf keinen fall am falschen Ende sparen. Aber eigentlich sollte dieser Schritt auch jedem einleuchten :wink: .

Frohe Weihnachten aus Leverkusen

Andree

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Freitag 26. Dezember 2008, 11:17
von metallikart
Moinsen,
du brauchst aber auch für den Ausbau der Zylinderbank nicht den kompletten Motor ausbauen.

Ich lasse die Empfehlung vom Duke aussen vor,
ich will damit nur sagen, dass du es nicht zwingend musst.

Gruss, Christian

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Freitag 26. Dezember 2008, 19:42
von Dr. M
In jedem Zylinderkopf verstecken sich Pferde, die freigelassen werden wollen.

LKM beispielsweise macht damit (und auch anderen Dingen klarerweise) viel Geld.

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Sonntag 28. Dezember 2008, 19:50
von van-baily
Dr. M hat geschrieben:In jedem Zylinderkopf verstecken sich Pferde, die freigelassen werden wollen.

LKM beispielsweise macht damit (und auch anderen Dingen klarerweise) viel Geld.
Ich habe meinen Zylinderkopf selbst bearbeitet. Sicherlich kann ich meine Arbeit nicht mit der von LKM vergleichen, da ich weder eine Flow-Bench noch sonstige Strömungsoptimierte Werkzeuge habe, aber mit nem Dremel und verschiedenen Fräsaufsätzen kann man aus seinem Kopf schon noch das ein oder andere PS rausholen.
http://zephyr-fighter.de/resources/_wsb ... IM5257.JPG

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Sonntag 28. Dezember 2008, 21:39
von muskelkater
Wie soll das denn bitte gehen?

MfG

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Montag 29. Dezember 2008, 00:34
von Old Didda
Hallo Norman,

ich verstehe die Frage jetzt nicht ganz :roll:

Werkbank, Ventilfederspanner, Dremel, biegsame Welle, Kurund-Schleifstifte, Silikonstifte, Schleifpapier usw.

Und damit werden die fertigungsbedingten Unebenheiten im Ansaugkanal beseitigt: Macht schonmal ein paar Pferdestärken (in der Summe mit 810er'n ca. 20 PS)

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Montag 29. Dezember 2008, 03:13
von muskelkater
Durch die Beseitigung von Graten u.ä.?
Soweit ich weiß, sollte eine gewisse Oberflächenraheit gewährleistet sein, damit die Aero-/Fluiddynamik optimiert wird.
Oder gehts hier auch um Vergrößerungen etc.?
Was genau macht ihr an den Kanälen?

MfG

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Montag 29. Dezember 2008, 07:45
von van-baily
Sämtliche Gussnasen und Unebenheiten werden beseitigt. Wenn du mal den Zylinderkopf in der Hand hast und dann mit deinem Finger vom Ansaug Richtung Ventil wanderst wirst du feststellen dasss dort mehrere kleinere Gussnasen vorhanden sind.
Ich habe bei mir alle Unebenheiten und Gussnasen entfernt, ebenso habe ich den Querschnitt des Kanales um 1-2 mm vergrößert. Das bringt ne Menge... es kann mehr Gemisch in die Kanäle und es stört sich auch nicht an irgendwelchen Vorsprüngen. Deswegen heißt es ja auch strömungstechnisch optimiert.
Das mit der Verwirbelung des Gemisches ist so eine Sache. Einige polieren ihre Kanäle, andere rauhen sie auf. Ich persönlich habe zuerst meine Kanäle poliert und danach mir 600er Nassschleif die Fläche nochmals aufgerauht. Und ganz zum Schluss habe ich das nochmals mit nem Lamellenschleifer im Dremel mit biegsamer Welle strömungsbedingt nachgeschliffen...
Im Zylinderkopf steckt einiges an Leistung wenn man weiß wo man anpacken muss. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und dem richtigen Werkzeug ist hier richtig Leistung zu holen.

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Montag 29. Dezember 2008, 07:50
von van-baily
Achja, wass beim Old Didda seiner Liste noch fehlt sind:

Ventileinschleifpaste (grob und fein) und Ventileinschleifstab.
die Ventile sollten nämlich (solange sie noch nicht verschlissen sind) neu eingeschliffen werden...

Und vorsicht an dem Ventilsitz -> hier sollte so gut wie gar nicht gefräst und geschliffen werden (außer mit Einschleifpaste , versteht sich)
da man sonst den Ventilsitz nachfräsen lassen sollte.....

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Montag 29. Dezember 2008, 09:59
von Old Didda
muskelkater hat geschrieben:
Soweit ich weiß, sollte eine gewisse Oberflächenraheit gewährleistet sein
Genau, dafür steht in meiner Liste das Schleifpapier. Damit bekommen die Kanäle das Finish in Form eines Rotationsschliffs von ca. 30 - 40° mit einem 800er- oder 1000er-Papier.

@ van-baily Natürlich sollten auch die Ventile neu eingeschlieffen werden, aber das bringt keine zusätzliche Leistung, sondern nur die ehemalige Leistung zurück. Und an den Sitzen natürlich Finger weg mit dem Dremel :!:

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Montag 29. Dezember 2008, 15:41
von van-baily
Old Didda hat geschrieben:
@ van-baily Natürlich sollten auch die Ventile neu eingeschlieffen werden, aber das bringt keine zusätzliche Leistung, sondern nur die ehemalige Leistung zurück. Und an den Sitzen natürlich Finger weg mit dem Dremel :!:
Und was noch wichtiger ist, dass macht den Motor nach oben hin wieder dicht!!! Damit die Ventile auch ganz schließen...

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Dienstag 30. Dezember 2008, 09:08
von muskelkater
Aha, klingt interessant. Bin nur etwas skeptisch, dass man das ohne Berechnungen und mit seinen Hausmittelchen hinkriegt. Habt ihr unmittelbare Beweise dafür, dass ihr mit der Methode (ohne gleichzeitig noch etwas anderes verändert zu haben) mehr Leistung rausgeholt habt?

Wenn das wirklich so ist, schmeiß ich vielleicht auch meinen Dremel an ;)

MfG

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Dienstag 30. Dezember 2008, 10:20
von Old Didda
Was möchtest du da berechnen?

Schau einfach mal in einen unbearbeiteten Ansaugkanal hinein und du siehst, wovon hier gesprochen wird.

Sicherlich ist noch eine weitere Optimierung möglich. Dafür sind dann aber weitere Maschinen und vor allen Dingen eine Flowbench erforderlich.

Den Vorher-Nachher-Beweis kann ich nicht antreten, da der einmal geöffnete Motor vor der Leistungsmessung alle Maßnahmen über sich ergehen lassen musste.

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Dienstag 30. Dezember 2008, 14:41
von van-baily
Old Didda hat geschrieben:Was möchtest du da berechnen?

Schau einfach mal in einen unbearbeiteten Ansaugkanal hinein und du siehst, wovon hier gesprochen wird.

Sicherlich ist noch eine weitere Optimierung möglich. Dafür sind dann aber weitere Maschinen und vor allen Dingen eine Flowbench erforderlich.

Den Vorher-Nachher-Beweis kann ich nicht antreten, da der einmal geöffnete Motor vor der Leistungsmessung alle Maßnahmen über sich ergehen lassen musste.
Mein Reden

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Dienstag 30. Dezember 2008, 18:13
von Brad67
Ich hab bei jedem Zylinderkopf, den ich auseinander genommen hatte in der Vergangenheit auch die Kanäle so gut es ging bearbeitet, das dauerte teilweise bei Graugußköpfen Tage :(
Das da jemals spürbar einige PS mehr bei herauskamen könnte ich ehrlich gesagt nicht behaupten. (Nur bei reiner Kopfbearbeitung)
Wenn man die Nockenwellen in einem Serienkopf einmal durch die Überschneidungen dreht wird man auch wissen warum: So kurz wie die Ventile öffnen kann da auch nur wenig Gemisch/Abgas durch die Kanäle strömen.
Bei einer anderen Nockenwelle wird das dann im direkten Vergleich augefällig sicht und vorstellbar: Hier kann richtig viel Gemisch durchströmen, so früh die Ventile hier öffnen und so spät die schließen. :lol: Und mindestens 400 Euro für das Umschleifen der Nockenwellen + Ventilfedern sind ja auch nicht gerade wenig, wenn man nicht gerade eine gebrauchte aus einem passenden anderem Motor findet.

Der Auspuff, die Bedüsung und der Luftfilter scheint mir eine viel größere Leistungsbremse zu sein als die kleinen Unzulänglichkeiten in den Kanälen.

Zusammen mit anderen Maßnahmen wird eine Kopfbearbeitung wohl wesentlich effektiever sein.

Andersrum: Wer sowiso den Zylinderkopf auseinander gebaut hat und gerne an seinem Motorrad werkelt wird Spaß an der Arbeit haben und es kostet ja (fast) kein Geld. Und wer seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzt wird nachher keine Enttäuschung beim Fahrversuch erleben. :wink:

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Samstag 3. Januar 2009, 13:06
von Dr. M
Kanäle bearbeiten ist nicht gleich polieren!

Die Kanäle zu polieren ist sogar kontraproduktiv, da das Gemisch eine gewisse Rauheit der Kanäle braucht, um durcheinander gewirbelt, sprich homogener, zu werden.

Polieren ist bei den Ventiltellern und dem Brennraum von Vorteil, nicht aber bei den Einlaßkanälen, die oft einer Nachbearbeitung bedürfen - siehe oben - im Bereich der Ventilführung und im Bereich der Ventilsitze. Vom Vergrößern, das allerdings mit anderen leistungssteigernden Maßnahmen (größere Gaser, schärfere Nockenwellen) einher gehen sollte, einmal ganz zu schweigen.

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Samstag 3. Januar 2009, 14:15
von muskelkater
@Markus:
Ist es sinnvoll, die Einsaugkanäle selbst zu überarbeiten (wenn die anderen Maßnahmen, die du erwähntest, auch getroffen weden?

MfG

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Samstag 3. Januar 2009, 15:40
von Dr. M
muskelkater hat geschrieben:@Markus:
Ist es sinnvoll, die Einsaugkanäle selbst zu überarbeiten (wenn die anderen Maßnahmen, die du erwähntest, auch getroffen weden?

MfG
Ein Entgraten und eine entsprechende Bearbeiung mit Schleifpapier (wie gesagt: nicht polieren!) kann man durchaus selber machen.

Eine Bearbeitung der Brennräume und ein Erweitern der Kanäle sollten aber schon professionelle Tuner auf einer Flowbench machen, da ja alle Brennräume das gleiche Volumen und alle Kanäle den gleichen Durchfluß haben sollten.

Re: Zylinderkopf runter ohne Motorausbau

Verfasst: Sonntag 4. Januar 2009, 14:31
von muskelkater
Danke für deine Antwort! :)

Welche Rauheit sollten die Oberflächen denn haben oder einfacher: mit welcher Körnung sollte man schleifen?

MfG