Mysterium Geräusche
Verfasst: Samstag 24. Oktober 2015, 17:14
mahlzeit kameraden,
vor kurzem hatte ich mir eine 750er D1 an land gezogen, eigentlich eine tip top gepflegte sahneschnitte mit 34K auf dem wecker, aber bei einem probelauf bei abholung fiel mir ein seltsames klickern auf. mit dem ohr am motor ums motorrad geschlichen, aber so wirklich konnte ich es nicht lokalisieren. auf meine nachfrage, ob das geräusch schon immer da war, sagte mir die verkäuferin, klar, soll doch bei den kawas normal sein, hat der mechaniker beim freundlichen gesagt. mhm, ok, sagte ich mir, dann ist ja gut. das standgas war auch ziemlich beschissen und schwankend, aber als ich dann die schellen auf den ansaugstutzen rumtänzeln sah, war mir alles klar. ob das auch bei den kawas "normal" sei, dass die schellen auf den vergaserstutzen nur deko sind, fragte ich sie oder was sie sich vorstellen könnte, welche funktion die haben. und ach ja, wie lange sie schon so rumgefahren ist, wollte ich noch wissen.
nur von der werkstatt nach hause, danach wurde die maschine abgestellt und nicht mehr bewegt. die werkstattrechnung in höhe von 1428.- doppelmark belegte dies anhand des km standes und ich war einigermaßen beruhigt. ich habe den schinken dann eingepackt und gestern und heute bin ich dem geräusch mal auf den grund gegangen.
mir war es für ein ventilklickern zu laut, oder doch nicht? hmm, auspuffkrümmer undicht? kann sein. steuerkette, spanner, oder alles zusammen? kann auch sein, wo fange ich an? egal, zunächst habe ich erstmal die grottenhässliche gimbel vollverkleidung abgebaut und erhoffte mir irgendeine vibrationsherkunft des geräuschs. aber asche war´s, motor angeschmissen, klicker klicker klicker...
dann mit schraubendreher am ohr bewaffnet wieder um den motor geschlichen und ich habe mindestens 10 stellen gefunden, wo ich haus und hof drauf verwettet hätte, dass dort das geräusch her kommt. etwas frustriert und 2 zigaretten ärmer bin ich also entschlossen, per ausschlussverfahren fortzufahren.
also als erstes auspuff ab, die völlig platt gedrückten ringe rausgepopelt und inspiziert und an zweien bilde ich mir ein, dass es da abgepfiffen ist , juchuuh, frische kupferdichtringe reingedonnert, krümmer ran, tüten dran...........und? nix! klicker klicker gut, weiter geht´s, ventildeckel runter. die vordere, mittige schraube brauchte ich nicht lösen, weil nicht mehr da. kein problem, denke ich mir, ist bei den kawas so. ein blick auf die letzte werkstattrechnung im frühjahr belegt die ventilspielkontrolle, neue deckeldichtung und halbmonde. nur die abgebrochene schraube vorne steht nicht drauf, kann ja auch nicht, der rest steckt ja noch im gewinde und da hat man sich bestimmt gesagt, mach einfach wieder zu das ding, merkt die olle doch gar nicht.
naja, die noch rausragenden 2-3 gewindegänge reichten aus, um eine mutter draufzuschrauben und mittels schweißpunkt zu finxieren und den den rest rauszuschrauben, glück gehabt. die freude währte aber nicht lange, als sich sämtliche ventile ausreichend in der toleranz befanden, hmmm. leicht frustriert und eine ventildeckeldichtung für´n fuffi ärmer alles wieder zusammengeklappt. aber hoffnung keimte wieder auf, dass es ja dann eigentlich nur noch was mit dem steuerkettenspanner zu tun haben kann. also rausgerissen das ding, aber bis auf den obligatorisch leicht eingedrückten gummipilz konnte ich keine auffälligkeit feststellen. egal, alles neu machen, spannerbolzen neu, keile neu, federn neu und wieder rein damit. motor angelassen, kurze anwärmphase, butterweicher, ruhiger motorlauf und leichtes herzklopfen, den fehler gefunden zu haben, jippieeeh. choke wieder rein und da war es wieder, klicker klicker klicker
ich kann das scheiss geräusch beim besten willen nicht lokalisieren und einzige lösung des problems war gestern, den hobel in der vechte zu versenken. aber ich appeliere an mein gewissen, dass man eine zephyr nicht im fluss versenkt und aufgibt und beende den schraubertag völlig gefrustet und will zu mami nach hause.
ich kann natürlich nicht schlafen und entschließe mich, heute die steuerkette zu wechseln und wenn das nicht hilft, wird die zephyr ganz sicher im fluss versenkt, schluss ende aus.
und jetzt kommts, wie ich erneut den steuerkettenspanner demontieren will, greife ich von links mit der rechten hand unter den vergaser, weil ich von dort besser an die obere schraube vom spanner komme und während sich die hand auf dem anlasserdeckel abstützt, vernehme ich ein "klick" was war das? die hand wieder auf den anlasserdeckel getützt, "klick" ich ziehe die hand unter dem vergaser weg und tippe mehrmals mit dem finger auf den anlasserdeckel und ich bilde mir ein, genau das geräusch zu vernehmen. trotz fester befestigungsschrauben ließ sich das klicker klacker geräusch simulieren. hektisch befestige den spanner wieder, nehme den anlasserdeckel ab und starte den motor. und was soll ich sagen, nix mehr, nullkomma nix mehr, nüx...niente...nada... trotz distanzbuchsen, trotz dämpfergummis (offensichtlich alt und platt gedrückt) konnte der deckel irgendwo anschlagen und hat mich fast um meinen verstand gebracht, unfassbar.
bis die neuen dämpfergummis kommen, behelfe ich mir mit eigenbaugummis, baue den deckel wieder drauf, motor an und er läuft still und leise wie ein schlafendes baby.
fazit: das muss also bei den alten kawas doch nicht so, auch wenn es der freundliche behauptet.
reinhaun, und nie aufgeben
amir
vor kurzem hatte ich mir eine 750er D1 an land gezogen, eigentlich eine tip top gepflegte sahneschnitte mit 34K auf dem wecker, aber bei einem probelauf bei abholung fiel mir ein seltsames klickern auf. mit dem ohr am motor ums motorrad geschlichen, aber so wirklich konnte ich es nicht lokalisieren. auf meine nachfrage, ob das geräusch schon immer da war, sagte mir die verkäuferin, klar, soll doch bei den kawas normal sein, hat der mechaniker beim freundlichen gesagt. mhm, ok, sagte ich mir, dann ist ja gut. das standgas war auch ziemlich beschissen und schwankend, aber als ich dann die schellen auf den ansaugstutzen rumtänzeln sah, war mir alles klar. ob das auch bei den kawas "normal" sei, dass die schellen auf den vergaserstutzen nur deko sind, fragte ich sie oder was sie sich vorstellen könnte, welche funktion die haben. und ach ja, wie lange sie schon so rumgefahren ist, wollte ich noch wissen.
nur von der werkstatt nach hause, danach wurde die maschine abgestellt und nicht mehr bewegt. die werkstattrechnung in höhe von 1428.- doppelmark belegte dies anhand des km standes und ich war einigermaßen beruhigt. ich habe den schinken dann eingepackt und gestern und heute bin ich dem geräusch mal auf den grund gegangen.
mir war es für ein ventilklickern zu laut, oder doch nicht? hmm, auspuffkrümmer undicht? kann sein. steuerkette, spanner, oder alles zusammen? kann auch sein, wo fange ich an? egal, zunächst habe ich erstmal die grottenhässliche gimbel vollverkleidung abgebaut und erhoffte mir irgendeine vibrationsherkunft des geräuschs. aber asche war´s, motor angeschmissen, klicker klicker klicker...
dann mit schraubendreher am ohr bewaffnet wieder um den motor geschlichen und ich habe mindestens 10 stellen gefunden, wo ich haus und hof drauf verwettet hätte, dass dort das geräusch her kommt. etwas frustriert und 2 zigaretten ärmer bin ich also entschlossen, per ausschlussverfahren fortzufahren.
also als erstes auspuff ab, die völlig platt gedrückten ringe rausgepopelt und inspiziert und an zweien bilde ich mir ein, dass es da abgepfiffen ist , juchuuh, frische kupferdichtringe reingedonnert, krümmer ran, tüten dran...........und? nix! klicker klicker gut, weiter geht´s, ventildeckel runter. die vordere, mittige schraube brauchte ich nicht lösen, weil nicht mehr da. kein problem, denke ich mir, ist bei den kawas so. ein blick auf die letzte werkstattrechnung im frühjahr belegt die ventilspielkontrolle, neue deckeldichtung und halbmonde. nur die abgebrochene schraube vorne steht nicht drauf, kann ja auch nicht, der rest steckt ja noch im gewinde und da hat man sich bestimmt gesagt, mach einfach wieder zu das ding, merkt die olle doch gar nicht.
naja, die noch rausragenden 2-3 gewindegänge reichten aus, um eine mutter draufzuschrauben und mittels schweißpunkt zu finxieren und den den rest rauszuschrauben, glück gehabt. die freude währte aber nicht lange, als sich sämtliche ventile ausreichend in der toleranz befanden, hmmm. leicht frustriert und eine ventildeckeldichtung für´n fuffi ärmer alles wieder zusammengeklappt. aber hoffnung keimte wieder auf, dass es ja dann eigentlich nur noch was mit dem steuerkettenspanner zu tun haben kann. also rausgerissen das ding, aber bis auf den obligatorisch leicht eingedrückten gummipilz konnte ich keine auffälligkeit feststellen. egal, alles neu machen, spannerbolzen neu, keile neu, federn neu und wieder rein damit. motor angelassen, kurze anwärmphase, butterweicher, ruhiger motorlauf und leichtes herzklopfen, den fehler gefunden zu haben, jippieeeh. choke wieder rein und da war es wieder, klicker klicker klicker
ich kann das scheiss geräusch beim besten willen nicht lokalisieren und einzige lösung des problems war gestern, den hobel in der vechte zu versenken. aber ich appeliere an mein gewissen, dass man eine zephyr nicht im fluss versenkt und aufgibt und beende den schraubertag völlig gefrustet und will zu mami nach hause.
ich kann natürlich nicht schlafen und entschließe mich, heute die steuerkette zu wechseln und wenn das nicht hilft, wird die zephyr ganz sicher im fluss versenkt, schluss ende aus.
und jetzt kommts, wie ich erneut den steuerkettenspanner demontieren will, greife ich von links mit der rechten hand unter den vergaser, weil ich von dort besser an die obere schraube vom spanner komme und während sich die hand auf dem anlasserdeckel abstützt, vernehme ich ein "klick" was war das? die hand wieder auf den anlasserdeckel getützt, "klick" ich ziehe die hand unter dem vergaser weg und tippe mehrmals mit dem finger auf den anlasserdeckel und ich bilde mir ein, genau das geräusch zu vernehmen. trotz fester befestigungsschrauben ließ sich das klicker klacker geräusch simulieren. hektisch befestige den spanner wieder, nehme den anlasserdeckel ab und starte den motor. und was soll ich sagen, nix mehr, nullkomma nix mehr, nüx...niente...nada... trotz distanzbuchsen, trotz dämpfergummis (offensichtlich alt und platt gedrückt) konnte der deckel irgendwo anschlagen und hat mich fast um meinen verstand gebracht, unfassbar.
bis die neuen dämpfergummis kommen, behelfe ich mir mit eigenbaugummis, baue den deckel wieder drauf, motor an und er läuft still und leise wie ein schlafendes baby.
fazit: das muss also bei den alten kawas doch nicht so, auch wenn es der freundliche behauptet.
reinhaun, und nie aufgeben
amir