Nockenwellen Ausbau Ventile einstellen.

[2_Stroke]

Moin,

da an meiner VDD und an den Halbmonden Öl austritt steht ein Wechsel dieser aus. Dabei wollte ich direkt einen Blick auf das Ventilspiel werfen.
Dazu habe ich direkt ein paar Fragen.

Ist der Drehwinkel der Nockenwelle lediglich über die 45 Kettenbolzen bei "IN" und "Z7EX" Markierung definiert? Vielmehr kann allein durch diese Position sichergestellt sein, dass die Kette an der Kurbelwelle auch im ungespannten Zustand an der richtigen Stelle sitzt und nicht übergesprungen ist?

Das die Position an der Nockenwelle verloren geht lässt sich ja durch markieren der Position mit einem Eding oder durch festbinden begegnen. Wie aber gehe ich mit der Position an der Kurbelwelle um abgesehen von der Polradmarkierung.
Sollte dabei Lasttrum vorgespannt sein so dass im Leerttrum für den Spanner das größt mögliche Kettenspiel entsteht?

An welchen Stellen trage ich Dichtmasse abgesehen von den Halbmonden auf, und ist diese auf Deckel und Kopf oder nur einseitig aufzutragen?

Vielen Dank für jegliche Hilfe im Vorhinein.

Gruß Sven

[Zeferl]

"markieren der Position mit einem Eding" besser TipEx oder so.

Polradmarkierung reicht, ansonsten nach Anleitung der Forumssuche

Dichtmasse nur an den Halbmonden und da wenig.
An Deckel und Kopf nur wenn du keine Dichtung zur Hand hast
Und evtl. um die Steuerkettenführung oben in den VD zu fixieren.

Ich rate beim Ventilspiel zu Minimal (wie Motorinstandsetzer Scheuerlein auch).

Shimkoffer hast du?

[brummbär]

Nicht zu vergessen sind die vier Schrauben über den Halbmonden; hier muss auf die Gewinde auch etwas Dichtmasse, da die Gewindebohrungen durchgehen. Andernfalls subbelt da das Öl raus.

Grüße
Andreas alias Brummbär ( der Name spricht für sich selbst)

[2_Stroke]

Moin,

vielen Dank schoneinmal für die Antworten.
Ich habe heute dann Zeit zum Messen gehabt und es herrscht Handlungsbedarf.

Zylinder 1 : E 0,10 A 0,12
Zylinder 2 : E 0,12 A 0,08
Zylinder 3 : E 0,12 A 0,04
Zylinder 4: E 0,04 A 0,1

Zwei liegen also komplett daneben. Die Nockenwellen habe ich noch nicht raus da ich eigentlich keine Lust habe die Vergaser auszubauen. Also versuche ich morgen mal den Kettenspanner mir dem Ringschlüssel zu lösen.

Ich wünsche ein schönes Osterfest!
Gruß

Sven

[Zeferl]

"..... da ich eigentlich keine Lust habe die Vergaser auszubauen........."
Brauchst du doch nicht!!!!

Nach Anleitung!

[Knut Schmidt 1963]

Hallo Sven,
vom Kettenspanner muss nur die nach rechts zeigende Kappe mit dem 17er Sechskant abgeschraubt werden. Dann die Feder und den querliegenden Stößel herausziehen. Dieser Stößel hat eine schräge Fläche, die gegen die entsprechende schräge Fläche am Druckbolzen drückt und verhindert, dass sich der Kettenspanner entspannen kann, also zurückbewegen kann. Zum Ausbau einer oder beider Nockenwellen kann dann die Steuerkette ausreichend weit genug herausgezogen werden, gegen die Kraft des Steuerkettenspanners. Die äußersten vier Befestigungsgewinde für den Ventildeckel müssen gut entfettet und anschließend mit Silikondichtmasse bestrichen werden, bevor der Deckel montiert wird. Der Steuerkettenspanner wird erst nach der Montage des Ventildeckels wieder zusammengeschraubt. Im Ventildeckel ist eine Gleitschiene. Diese drückt zwischen den Nockenwellen auf die Steuerkette. Bei der Montage des Ventildeckels muss sich der Spanner noch zurückbewegen können, sonst ist die Steuerkette danach zu stramm. Die originale Deckeldichtung ist sehr teuer und sehr gut. Im Zubehörhandel gibt es verschiedene Qualitäten. Es gibt auch eine sehr dicke Papierdichtung. Diese setzt sich mit der Zeit, so dass die Schrauben recht locker werden. Also wenn die Dichtung ungewöhnlich dick ist, sollte nach ein paar Tausend km geprüft werden, ob die Schrauben noch fest genug sitzen und bei Bedarf nachgezogen werden.
Grüße
Knut Schmidt, Willich

[Bernd-Hamburg]

Klasse Tipps!

[Zeferl]

Genau!

Und als Sparfuchs verwende ich die Dichtung mehrfach, ist ja auch kein Druck drauf und notfalls gut zu erreichen.
Allerdings mach ich beidseits PTFE-Spray drauf. geht dann sauber (er) ab.

[2_Stroke]

Moin vielen Dank für die wertvollen Tipps.
Leider sind die Dichtflächen unheimlich versifft so das ich heute allein 3 Stunden damit beschäftigt war die alte Dichtung runter zu popeln..

Ist:...............................................Soll:..............

Zylinder 1 :... E 0,10.....250........E0,15...245
Zylinder 2 :... E 0,12.....250
Zylinder 3 :....E 0,12.....260
Zylinder 4 :....E 0,04.....250........E0,14...240

Zylinder 1 :... A 0,12.....215
Zylinder 2 :... A 0,10.....230........E0,15...225
Zylinder 3 :....A 0,04.....235........E0,14...225
Zylinder 4 :....A 0,10.....230........E0,15...225


Ist das so in etwa sinnig?
Zudem sind mir Laufspuren in den Nockenwellen Lagerschalen aufgefallen. Ist das direkt ein Drama?

Gruß Sven

[Knut Schmidt 1963]

Hallo Sven,
alles in der Toleranz ist o.k.
Ein übliches Sprichwort: Zwischen Minimum und Maximum ist Optimum. In diesem Fall muss man das nicht so eng sehen.
Wer sich an der unteren Grenze bewegen würde, müsste bereit sein, nach kürzerer Zeit mal wieder zu kontrollieren.
Die Riefen könnte jemand nach Ansehen und Fühlen beurteilen, aber woher nimmt man die Referenz für die Entscheidung?
Wenn es nicht ganz schlimm aussieht, würde ich das wieder zusammenbauen.

Grüße
Knut Schmidt

[2_Stroke]

Moin, die Shims sind angekommen und so habe ich mich an den Einbau gemacht. Da die Steuerkettenspanner Dichtung schwitzt und ich eh eine parat habe dachte ich mir ich Wechsel diese gleich mit.

Dabei ist mir aufgefallen das der Pilz ganz schön fertig aussieht. Was meint ihr dazu?

Gruß

Sven

[Zeferl]

Ach, ich denke der hat sich gut angepasst.
Ist aber nicht mein Spezialgebiet....

[Bernd-Hamburg]

Neu ist anders und neu machen macht ein besseres Gefühl.
Der Pilz drückt ja nur die Schiene, die die Kette spannt, aber es geht durch die Verkürzung etwas Spielraum verloren.

Wie sieht der Rest des Innenlebens aus ? Grad oder Schleifspuren am Keil ? Schau mal penibel drüber.