Kleine Vorstellung gabs hier: viewtopic.php?f=19&p=158882
Nun zum eigentlichen Problem, welches sich wohl aus einer ganzen Reihe von Problematiken zusammen setzt

Das vor allem beim Fahren größte Problem ist, dass die Zephyr 750 (bj 1994 C-Modell) so gut wie bei jedem Stopp, wo die Kupplung gezogen wird, ohne zusätzliches Zwischengas wegstirbt. Um dies zu "verhindern" habe ich das Standgas auf relativ hohe 1.700 U/min gedreht (einfach über große, schwarze Standgasschraube unter dem Vergaser) und drehe vor dem Stopp noch einmal mit gezogener Kupplung etwas am Hahn und lass die Nadel des Tachos dann laaaaangsam auf 1.200 U/min fallen, sodass sie sich bei 1.500~1.700 U/min auch wieder fängt. Ziehe ich die Kupplung einfach aus der Fahrt heraus, fällt sie auf 0 U/Min und geht aus. Schnelles einkuppeln bei niedrigen Umdrehungen gehört deswegen ebenso zu meinem Repertoire, damit sie nicht beim Gang-Wechsel schon stirbt.
Zu allem Überfluss lässt sich die Zephyr nur noch sehr schlecht starten. Selbst bei komplett gezogenem Choke (ist auch am Anschlag am Vergaser, der Bowdenzug ist es nicht) bekommt sie wohl zu wenig Sprit und lässt sich nur "warmlaufen", wenn man etwas Gas gibt, was wiederum dazu führt, dass sie ausgeht. Also standardmäßig springt sie gut an, juckelt dann bei 1.200 U/min für 3 Sekunden rum und stirbt dann langsam bei 800 U/Min und weniger ab. Dann darf ich wieder aus machen und 20-30 Sekunden im PRE warten und dann nochmal starten. Wenn ich Glück habe nimmt sie beim zweiten oder dritten Durchlauf etwas Gas an und ich kann weiter versuchen sie auf Temperatur zu bringen.
Also gute 5 Minuten akribisches Gas-halten mit Einstellung des Choks (hat sie etwas Temperatur geht sie natürlich direkt auf 4.000 Umdrehungen mit gezogenem Choke hoch) bevor ich sie überhaupt bewegen kann. Die relativ starke, weiße Rauchentwicklung schreib ich einfach mal der aktuell dauer nassen-Umgebung und kriechender Feuchtigkeit zu. Unsere Garage ist nicht besonders dicht

Die Zephyr selbst hat jetzt rund 50.000 runter und ist seit 40.000 im Besitz eines Freundes. Der Wartungsstand vorher ist nicht bekannt. Das Problem trat wohl schon in abgeschwächter Form länger auf, weshalb der Vergaser überhaupt gereinigt wurde.
Das Problem mit dem Sterben an jeder Ampel/beim Ziehen der Kupplung trat bislang vor allem auf, wenn sie kalt war und wenn sie nicht richtig warm gefahren ist. Nach richtigen 45 Minuten Landstraße, kommt es sogar vor, dass sie sich ganz alleine einpendelt und bei 1.000 U/min die Kurve bekommt. Aber eine Garantie gibt es wohl nicht. Besonders schlimm ist es nun geworden, wo die Temperaturen gefallen sind. Denke, im Sommer wird das Problem schon wieder deutlich geringer ausfallen.
Habe selbst letztes Jahr erst den Führerschein gemacht und nicht allzu viel Erfahrungen mit Motorrädern, bevor ich sie bekommen habe, wurden der Vergaser gereinigt (kein Ultraschall, aber alle Komponenten wohl länger in Reinigungsbenzin gelegen und mit Druckluft sowie Bremsenreiniger von Hand gesäubert) und die Dichtungen der Kammern wurden erneuert. Die Zephyr selbst stand zu der Zeit rund zwei Jahre ohne Vergaser rum und wurde dann wieder zusammengesetzt. TÜV bekam sie von der Werkstatt ohne Mängel und der Vergaser wurde auch dort auch richtig synchronisiert. Neue Reifen für die nächste Saison sind bestellt und ein Ölwechsel wird dann auch gleich gemacht. Letzte Woche habe ich ihr neue Kerzen spendiert, dies hat das Problem nicht behoben.
Mein Problem ist, dass zu viele Ungereimtheiten aufgetaucht sind und ich jetzt auch schon viel gelesen habe. Was ich bislang ausschließen kann ist, dass der Luftfilter die Ursache ist, den habe ich letzte Woche erst überprüft und der wurde auch im letzten Jahr erst ersetzt. Falschluft konnte ich ebenfalls mit Bremsenreiniger nicht provozieren, egal ob ich die Luftfilter-Stutzen, den Vergaser selbst oder die Ansaugstutzen vom Vergaser zum Motor eingesprüht habe. Die Ansaugstutzen vom Vergaser zum Motor sind aber schon leicht porös, die werde ich bei Gelegenheit wohl mal wechseln, das wollte ich aber nicht machen, bevor ich nicht weiß, ob ich noch mal an den Vergaser ran muss.

Das, was wohl ansteht und was ich mir auch selbst überhaupt nicht zutrauen würde, wäre das Ventilspiel zu kontrolliern, wahrscheinlich geht das dann aber auch nur mit einer nicht gerade kleinen Werkstattrechnung einher

Die Frage ist jetzt... übersehe ich etwas total Banales und stehe einfach nur auf dem Schlauch? Oder komme ich wirklich nicht um eine Vergaser-Komplett-Revision sowie Ersatz aller Düsen und Nadeln drum herum?
Die etwas undichte Zylinder-Fussdichtung mit ~1 Liter Ölverbrauch bei 4.000 KM dürfte wohl unabhängig von den Problemen sein, sollte aber noch erwähnt werden.
Die Zephyr selbst ist in einem akzeptablen Zustand... etwas Rost, hier ne Macke am Tank und am Schutzblech sowie kleine´Kratzer hier und da. Das sei nur erwähnt, damit klar sein dürfte, dass eine Komplette-Aufarbeitung in der Werkstatt wohl kaum mehr wirtschaftlich sein dürfte und für das Motorrad auch nicht mehr sinnvoll ist.
Mein Ziel ist es eigentlich noch ein oder zwei schöne und angenehme Saisons mit der Zephyr zu fahren, um dann zu entscheiden, ob es eine 1.100er für mich wird oder ich mich mal an ein ganz anderes Motorrad wage.
Wenn noch irgendwelche Informationen fehlen sollten oder Bilder gewünscht sind, immer her mit den Fragen!
