550er Bremszangen überholen

[MixMaster]

Hallo aus dem sonnigen Sachsen,

ich muss wiedermal die aktiven Schreiberlinge unter euch mit dem leidigen Thema "Bremse" belästigen...

mit Bj95 is meine gudde nimmer die Jüngste und seit kurzem schleift vorne links der Belag an der Scheibe...
Habe das Problem mal lokalisiert und versucht mit Bremsenreiniger und lappen zu lösen... ging paar Kilometer, dann wieder so nen leichtes schleifen.

meine Vermutung ist, das sich die Dichtungen an den Kolben verabschieden. (sehe ich das richtig???)
Kolben und diese Führungsbolzen der anderen Belege sehen noch sauber aus, Faltenbälge sind auch ganz...

aus dem Zubehör gibts doch diese Sets, zum Überholen, würden diese dann reichen oder benötige ich noch mehr?!?
(in diesem zuge würde ich ebenfalls auf Melvin Stahlflex umrüsten, taugen die was?)

Gibt es irgendwo ne Anleitung, z.B. in dem Reparaturbuch oder so!?

mfg

[Saflo]

Moin,

ist zwar ´ne ZRX, aber ist sehr einfach und ausführlich beschrieben.

http://twincam-zrx.de/kawasaki-zrx-1100 ... Cberholen/

Grüße

Stefan

[Hans-Dieter]

also Mixmaster

dass die Beläge immer etwas schleifen ist vollkommen normal. Durch die Unwucht der Scheibe und das konisch geformte Profil der Dichtige werden die Kolben immer wieder von der Schewib weggeholt.
Allerdings, wenn die Kolben sich nicht mehr bewegen, sprich fest sind ist eine Überholung notwendig.

Das Zerlege hast ja im Beitrag von Twin Cam gesehen, hilfreich ist hier die Bremskolbenzange. http://www.ebay.de/sch/i.html?_kw=bremskolben+zange
So kann man auch mal unter Zeit die Kolbern etwas nach außen ( ohne den Sattel zu zerlegen) bewegen, den Dreckrand wegmachen ( biete sich beim Belagwechsel an) und dann die Kolben gesäubert wieder eindrücken.
Klar kann man auch mit Druckluft arbeiten, dann aber erhöhte Vorsicht wenn der Kolen mit 6 Bar z Bsp herausgeschossen wird. Mein Favorit ist die Zange, da ich mit dieser kontrolliert arbeiten konnte.

[MixMaster]

Hallo Hans-Dieter,

also die Bremsleitungen sind eh fertig... hab ne Butterweiche bremse...
die einfache Variante mit Zangen ab und dreckrand entfernen hab ich schon zweima gemacht.... und wie erst schon geschrieben hält das nur paar kilometer, dann isses wieder da... ich weiß das es auch ohne ging... die Gudde hat gudd 1,5 Jahre gestanden... als ich se neu hatte wars auch ohne schleifen...
nach einiger zeit is es mir dann aufgefallen das es bei langsamer fahrt bis ca 50km/h immer ein Schleifgeräusch gibt... das nervt... allso müssen wir das angehn...

... der mixmeesta...

[Z-master]

Zum Thema Melvin Stahlflex kann ich nix negatives Berichten, haben wir an 2 750ern verbaut. Die hintere is (beim 750er -Satz) zwar etwas lang, habe ich in einem ordentlichen Bogen nach ober gut verlegen können... als Alternative vllt nach Originalmaß bestellen.
Die Verarbeitung ist gut und der Druckpunkt hat sich merkbar verbessert.

Grüße,

[MixMaster]

Danke Z-Master...

ich war echt am überlegen... Melvin is 2/3 günstiger als Onkel Detlev und co... da hatte ich zweifel bei der Qualität...
allerdings muss teuer nie immer glei besser sein...

[riedrider]

Melvin is 2/3 günstiger als Onkel Detlev und co... da hatte ich zweifel bei der Qualität...

Da brauchst Du keine Bedenken zu haben. Ich habe Melvin-Leitungen schon bei 4 Moppeds verbaut und der Satz für das fünfte liegt auch schon hier. Die haben früher die Leitungen für TRW/Lucas gemacht und sind da wohl durch einen neuen Lieferanten abgelöst worden. Jetzt machen sie denen halt das Leben mit attraktiven Preisen schwer

Gruß
Günter

[GPZ-Alex]

Erst mal eines vorweg:

Arbeiten an Bremsen brauchen ein gewisses Maß an technischem Wissen, sowie gründliches Arbeiten und auch eine kleine Portion Respekt. Also nicht einfach halbherzig-larifari da bei gehen.

Wenn man das beherzigt, ist es eigentlich ganz einfach. Wie schon in der ZRX-Anleitung beschrieben, kann man die Kolben relativ einfach mit Druckluft ausdrücken. Ich mache dazu den Entlüfter-Nippel zu und drücke durch das Loch der Holhlschraube,das sich unten drin meist verjüngt, die Luft mit einer Ausblaspistole rein. Man kann die auch zum besseren Abdichten mit Iso-Band umwickeln.

Wichtig ist dabei, ein kleines Stück Holz oder ähnliches zwischen Kolben und Sattel zu legen,das die Kolben nicht ganz raus können. Das kann man dann auch mit verschieden dünnen Materialien machen,so daß die Kolben ein wenig kontrollierter raus kommen. Denn je nach dem, wie stramm sie schon gehen, können sie mit einem plötzlichen "Plopp" schon raus fliegen. Meistens kann man sie,wenn sie fast ganz draußen sind,mit einem bißchen Wackeln mit den Fingern raus nehmen.

Keine Werkzeuge außen ansetzen! Außer, es ist weicher als die Kolbenbeschichtung.

Wenn die Kolben nun draßen sind, kann man alles erst mal mit warmen Wasser und Seife abspülen, das wirkt besser als jeder Bremsenreiniger. Gut geht auch Felgen- oder Backofenreiniger, das ist aber wegen der Oberflächenverträglichkeit mit Vorsicht zu genießen und am besten noch vor demZerlegen anzuwenden.

Die entnommenen Kolben sollte man nun einer eingehenden Begutachtung unterziehen. Haben sie schon Rostpickel? Dann ab in die Tonne damit und neu kaufen. Lassen sich irgendwelche Verschmutzung mit handelsüblicher Chrompolitur beseitigen, kann man sie bedenkenlos wieder verwenden. Wir polieren die Kolben nun so lange, bis alle Verschmutzungen beseitigt sind und der Kolben rundum in schönem Glanze strahlt.

Nun können wir uns dem Sattel zuwenden. Erst einmal entfernen wir vorsichtig die Dichtringe um zu sehen, wie es darunter aus sieht. Meist sind unter dem äußeren Ring starke Korrosionsspuren zu sehen. Ich habe mir angewöhnt, die Ringlaufbahnen mit einem Dremel und Messingbürste zu säubern. Die Messingbürstescheibe passt genau in die Nuten der Ringe. Aber auch da wieder Vorsicht! Zuviel dremeln schädigt die Nuten. Grobe Korrosionen enfernt man vielleicht vorher vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher.

Als nächstes widmen wir uns der Kolbenlaufbahn im Sattel. Auch dort nehme ich wieder den Dremel, aber mit Polierscheibe und Chrompolitur. Stärkere Korrosionsspuren kann man mit Schleifpapier Körnung 1000er aufwärts beseitigen.

Nachdem wir alle Bauteile mit Bremsenreiniger von letzten Politurresten gesäubert haben, können wir uns an den Zusammenbau machen.

Wir nehmen die Ringe und witschen sie mit den Fingern rundherum mit der Paste ein, die bei den Kits dabei ist und fummeln sie dann in die Nuten. Dabei keine Werkzeuge benutzen, um die Ringe nicht zu beschädigen. Wenn sie drin sind, schmieren wir noch mal Paste ringsherum, auch auf der Kolbenlaufbahn im Sattel. Auch die nun schön blanken Kolben werden auf der Laufbahn dünn eingeschmiert. Nun können wir die Kolben vorsichtig in die Bohrungen drücken. Es reicht, wenn sie noch ein paar mm aus der äußeren Dichtung raus schauen, je nach dem, ob alte oder neue Bremsbeläge verbaut werden.

Bei einigen Kits sind eine Art Faltenbälge mit dabei. Die sind für den Ausgleich der Schwimmsättel gedacht. Darunter verstecken sich die Gleitkolben des Sattels. Das alles kann man auch zerlegen, ordentlich reinigen und dann unter reichlicher Verwendung von normalem Lagerfett mit den neuen Gummiteilen wieder zusammen setzen. Bei der Montage des langen Gummiteils hat sich bewährt, es auf einen Durchtreiber oder anderes Rundmaterial ohne Spitze zu stecken und außen mit der mitgelieferten Paste leicht einzufetten. Dann kann man es sehr gut durch die Bohrung im Sattel schieben.

Viel Spaß beim Bastel.

Und noch mal: Arbeiten an Bremsen erfordern Mitdenken!! Diese Anleitung soll nur als Hilfestellung dienen und sich nicht als das Maß aller Dinge verstehen. Jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich und ich erwarte, dass etwaige Fehler in dieser Anleitung hinterfragt werden.

Gruß, Alex

[MixMaster]

hallo Alex, danke für die Tipps...

JAAA mir ist klar, das ne Bremse beim Mopped manchma wichtiger ist als der Gashahn... und ich weiß, das ich da mit äußerster Vorsicht und Sorgfalt vorgehen werde/muss... gaanz alleine werd ichs auch nicht machen... werd da wohl ein prüfendes Auge teilhaben lassen...

aber ich bin überzeugt davon es selber zumachen...

[c-zett]

Zum Thema Melvin Stahlflex kann ich nix negatives Berichten, haben wir an 2 750ern verbaut. Die hintere is (beim 750er -Satz) zwar etwas lang, habe ich in einem ordentlichen Bogen nach ober gut verlegen können... als Alternative vllt nach Originalmaß bestellen.
Die Verarbeitung ist gut und der Druckpunkt hat sich merkbar verbessert.

Grüße,

Habe mir auch den kompletten Satz für vorne und hinten geordert...Leider ist die Leitung hinten wirklich zu lang.
Ich sehe keine Möglichkeit das annehmbar zu verlegen.
Werde das bei Melvin reklamieren.
Leider habe ich erst jetzt diesen Beitrag gelesen als ich deswegen danach gesucht habe.

Greez Dirk

[roes]

Moin Dirk. Ruf bei Melvin an die sind sehr kulant und fertigen dir die Leitung auf Maß.
Hab ich schon hinter mir kostenlos.

[c-zett]

Moin mein lieber...
Hab denen gestern ne email geschrieben.
Würde denen auch die original Leitung hinschicken, damit die das mal genau machen und dann nicht noch ein zephyr kollege son pissbogen legen muss...
Greetz Dirk

[c-zett]

So...heute ist der Ersatz für die reklamierte Bremsleitung angekommen.
Hatte mit Melvin gesprochen und denen verklickert das es bei mir kein Einzelfall war das die hintere Leitung zu lang war.
Kann jetzt nur hoffen das in Zukunft die Zephyr Besteller die richtige Länge bekommen.
Die neue passt jedenfalls perfekt.

Greetz Dirk

[BigBlock]

Erst mal eines vorweg:

[Bei einigen Kits sind eine Art Faltenbälge mit dabei. Die sind für den Ausgleich der Schwimmsättel gedacht. Darunter verstecken sich die Gleitkolben des Sattels. Das alles kann man auch zerlegen, ordentlich reinigen und dann unter reichlicher Verwendung von normalem Lagerfett mit den neuen Gummiteilen wieder zusammen setzen. Bei der Montage des langen Gummiteils hat sich bewährt, es auf einen Durchtreiber oder anderes Rundmaterial ohne Spitze zu stecken und außen mit der mitgelieferten Paste leicht einzufetten. Dann kann man es sehr gut durch die Bohrung im Sattel schieben.

Gruß, Alex

Ist das richtig "normales Lagerfett" zu verwenden Ich meine, bei hohen Temperaturen wie sie nicht nur unbedingt bei Passabfahrten vorkommen, könnte sich das Fett verflüssigen und die Beläge ruinieren. Wäre da nicht Kupferpaste geeigneter weil temperaturbeständig(er)?

Bitte um Input von unseren Schrauberspezi's da das bei mir auch auf der Winterarbeitsliste steht.

Gruß Holger, der jetzt in den Mittag geht

[Z-master]

ich würd ein Heißlagerfett nehmen, das sollte etwas Temperaturbeständiger sein ! Abgesehn dass amn die Bälge ja nicht vollpresst sondern nur ein Dünner Fettfilm auf das Gestänge muss dass es frei läuft!
Abgesehen davon dass mir dass wurscht is da Festsattelbremse