Ventilspiel - Ventilüberschneidung und OT

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C4-750-D1

Ventilspiel - Ventilüberschneidung und OT

#1

Beitrag von C4-750-D1 »

Hallo " C4-Schrauber " !!!

...ich hab da mal`ne Frage ... !!!

Um das Ventilspiel messen zu können scheint es wohl drei verschiedene Methoden zu geben.


1.) Jedes Ventilspiel wird "einzeln" gemessen und die Kurbelwelle wird nach jeder Messung ein Stück weiter gedreht. Jeder einzelne Ventilnocken zeigt in den "Himmel" ... also 180 Grad vom Ventilschaftende weg. (...für den Hobbyschrauber wohl die sicherste Methode !!!)

2.) Das " komplette Ein- und Auslassventilspiel " wird bei jeweils einem Zylinder gemessen. Beide Nockenspitzen zeigen seitlich nach außen und fluchten mit der Zylinderkopfgehäusekante.

3.) Der erste Zylinder steht auf OT (nicht F-OT), die Nockenspitzen des ersten Zylinders zeigen dabei nach außen und es könen die Ventile 1.Z-E / 1.Z-A / 2.Z-A / 3.Z.-E gemessen werden.
Als nächstes wir die Kurbelwelle 360 Grad weiter gedreht und der erste Zylinder steht erneut auf OT. Die Nockenspitzen des ersten Zylinders zeigen dabei jetzt nach innen. Es können nun die Ventile 2.Z-E / 3.Z-A / 4.Z-E / 4.Z-A gemessen werden.


Ich habe an meiner damaligen GPZ 1000 RX die Ventielspiele mehrfach mit den beiden Nockenspitzen nach außen gemessen und eingestellt. Mir ist damals von einem Motorradmechaniker gesagt worden... so könnte ich absolut nix verkehrt machen. Ich habe das Moped über viele Jahre und ca. 50.000 km gefahren. Probleme sind selbst bei langen Distanzen unter "vollen Segeln" nicht aufgetreten !!!

Die Zephyr hat allerdings unten liegende Shims in Tassenstößeln und die GPZ-Ventile konnten mit Ringschlüssel und Schraubendreher eingestellt werden.

Mein momentanes „Problem“ ist folgendes:

Ich habe die Shims meiner beiden 7.5er bereits gewechselt. Die Ventilspiele liegt schön zwischen 0,14mm und 0,17mm bei der einen - und zwischen 0,14mm und 0,19mm bei der anderen Maschine.

Ich habe mich an die oben von mir beschriebenen Methoden II und III gehalten. Hab`s also einmal nach der einen und dann sichheitshalber ein zweites mal nach der anderen Methode gemacht.
(…bei jedem Motor jeweils nach zwei Methoden !!!)

Bei Methode III war der Anzeiger unter dem rechten Motordeckel immer sauber auf OT ausgerichtet. Ich weis aber nun nicht ob es der der richtige OT war ??? Leider war ich der Annahme das für die Ventileinstellung OT gleich OT ist.

Aber wie gesagt… ich habe bei meinen Endkontrollen nach dem Zusammenbau und mehrmaligem durchdrehen der Kurbelwellen von Hand ein aktuelles Ventilspiel wischen 0,14mm und 0,17mm bzw. 0,14mm und 19mm gemessen.

Zwischenzeitlich bin ich auch schon ca. „200“ Kilometer mit jeder C4 gefahren.

Meint Ihr, dass in diesem Falle alles im „Grünen Bereich“ ist… oder sollte ich die Motoren noch mal auf machen ???


…wenn die beiden Nockenspitzen eines Zylinders nach außen zeigen und mit dem Zylinderkopfgehäuse fluchten… dann sollte doch eigentlich schon das maximale Ventilspiel erreicht sein ??? … oooder ???

Wenn mir ein Fehler unterlaufen wäre, dann müßte das Ventilspiel eigentlich sogar ein Stück weit über den von mir gemessenen 0,19mm liegen - und das müsste dann eigentlich fürchterlich
scheppern !!!

...oder bin ich da auf dem "Holzweg" ???

...ist die von mir beschriebene Methode " III " so zu 100% richtig (...es geht mir hier um die 2 Nockenspitzen nach außen und um die 2 Nockenspitzen nach innen bei den zu messenden Ventilen) ???

Wer kann kompetente Auskunft geben ???


Viele Bikergrüße

Wolfgang
Kiara Borini

Re: Ventilspiel - Ventilüberschneidung und OT

#2

Beitrag von Kiara Borini »

Ist das nicht egal, welcher OT es ist. Es sind halt nur jeweils andere Ventile, bei denen die Kontrolle lohnt. Oder sehe ich das falsch??
Hans-Dieter

Re: Ventilspiel - Ventilüberschneidung und OT

#3

Beitrag von Hans-Dieter »

Hallo Wolfgang,

in der Delius Klassing Anleitung ist es genau beschrieben.

Die Nocken müßen nach außen zeigen und dann kannst Du messen. Bei anderen Stellungen kann die Nocke schon wieder "auflaufend" oder "ablaufend" sein.

Den OT ermittelst Du ja indem der Zündungsdeckel entfernt wird, mit einem 17er Schlüssel der Motor in Uhrzeigerrichtung solange gedreht wird, bis das T auf der Rotorscheibe mit der Markierung am Motor fluchtet. Dann misst Du das Spiel je nachdem welcher Zylinder (1 oder 4) gerade voneinander wegsteht.
wenn ZYlinder 1 auf OT steht dann:
Nr 1 Einlass Auslass
Nr 2 Auslass
Nr 3 Einlass

Steht Kolben Nr 4 auf OT dann:
Nr 2 Einlass
Nr 3 Auslass
Nr 4 Einlass Auslass

Es ist ratsam das Ventilspiel alle 10-12000 zu kontrollieren, das sich die 75er nach Erfahrungswerten ca um 5/100 "einschlägt" bzw das V Spiel sich verringert.
Deswegen stelle ich nach den Werten unseres Meisters Duke alle Auslass möglichst auf 18 oder knapp darunter, die Einlass (obwohl gleiches Spiel wie Auslass) halte ich bei 15.

Grundsatz ist, dass wenn Du bei der 75er im warmen Zustand die Ventile hörst, ist alles "Grün" ,;fängt sie an leise zu laufen und Du hörst die Ventile nicht mehr klappern wird es Zeit für die Einstellung.

Nach den von Dir angegebenen Werten ist ja alles Ok und kein weiterer Handlungsbedarf.
npn

Re: Ventilspiel - Ventilüberschneidung und OT

#4

Beitrag von npn »

Hans-Dieter hat geschrieben:Die Nocken müßen nach außen zeigen und dann kannst Du messen. Bei anderen Stellungen kann die Nocke schon wieder "auflaufend" oder "ablaufend" sein.
Nee, nicht ganz. Die Ventile stehen ja nicht senkrecht imZylinderkopf, das heißt bei Methode 3 sind die Nocken schon wieder leicht "auflaufend" oder "ablaufend" (sehr treffende Beschreibung :wink: ), aber das ist wohl so gewollt.
Ich habe vergleichshalber auch mal Methode 1 getestet (Nocken zeigt exakt vom Ventil weg) und damit eindeutig größeres Ventilspiel gemessen: fast alle Shims hätten dann mind. 0,05 dicker sein dürfen. Dann hätte es bei kaltem Motor aber nicht mehr leise getickert. Ich vertraue deshalb nur der Methode 3, wie auch im Handbuch beschrieben, sonst wäre das Spiel evtl. schon zu knapp (so habe ich es vorgefunden).
C4-750-D1

Re: Ventilspiel - Ventilüberschneidung und OT

#5

Beitrag von C4-750-D1 »

Hallo Kiara Borini, Hans-Dieter und npn !!!

Eure Infos waren sehr informativ für mich. Ich bin mir nun sicher ...auch bei meinen Zephyr-Motoren keinen Fehler gemacht zu haben.

:!: :!: :!: Vielen Dank an Euch :!: :!: :!:

Man liest da manchmal die merkwürdigsten Sachen in den verschiedenen Foren über eine "Problematik" ...und wird dann als Folge doch nur völlig verunsichert.

Ich werde auch in der Zukunft dabei bleiben und jeden Zylinder einzeln komplett vermessen. Das heißt... jeden Kolben nacheinander in den Zündungs-OT bringen (jeweils mit den Nockenspitzen nach außen) um dann das Einlass- und Auslassspiel gemeinsam zu messen.
Wenn die Werte dann notiert sind wird anschließend eine Kontrollmessung nach der Handbuchmethode (hier Methode 3) durchgeführt.

Was mich aber doch sehr verwundert ist die Anmerkung von npn !!! Ich hätte nicht gedacht das sich das Ventilspiel nach Methode 1 gemessen um ca. 0,05mm unterscheidet.
[ "Ich habe vergleichshalber auch mal Methode 1 getestet (Nocken zeigt exakt vom Ventil weg) und damit eindeutig größeres Ventilspiel gemessen: fast alle Shims hätten dann mind. 0,05 dicker sein dürfen". ]

:idea: ...Ihr habt meinen Nerven einen guten Dienst erwiesen !!!

Viele Bikergrüße

Wolfgang
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